Dieses an der Ecke Berliner Straße 1 gelegene Grundstück bildete zusammen mit den heutigen selbstständigen Grundstücken Berliner Straße 1a, Alt-Tegel 1 bis 9 ein einheitliches Hof- und Gartengrundstück der Schmiedefamilie Schulze.
Der Schmiedemeister Wilhelm Schulze ließ 1857 ein eingeschossiges Wohnhaus längs der Berliner Straße nahe der Straßenecke und ein dahinter gelegenes kleines Stallgebäude errichten, das 1861 verlängert wurde.
1881 folgte am Stallgebäude ein Anbau mit weiterer Pferdestallung und Remise. Hier betrieb er seine Stellmacherei.
Im Jahre 1905 ließ Schmiedemeister Wilhelm Schulze II. das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus durch den Tegeler Bauunternehmer Gustav Müller erbauen. In den Ladenräumen des Erdgeschosses befanden sich um 1910 die Drogerie von Georg Hening im Gebäudeflügel an der Berliner Straße, ferner der Tabakwarenladen von Gustav Kaphun (später „Loeser & Wolff“) an der Straßenecke und die Gaststätte von O. Ehrhardt im Gebäudeflügel Alt-Tegel 1. Schon vor 1925 zog rechts vom Hauseingang Berliner Straße 1 das Süßwarengeschäft Julius Schönborn ein. Die Gaststätte wurde um 1935 von Kühl, später von Falk betrieben. Links vom Eingang Berliner Straße 1 war von 1938 bis 1986 ein Laden von „Betten-Langner“.
Im Hause wohnte August Wietholz, der Chronist von Tegel.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Eckteil des Wohnhauses durch Bomben und Artilleriebeschuss zerstört. 1952 erfolgte der Wiederaufbau in vereinfachten Bauformen nach Entwurf von Hans Steinert. 1980 renovierte man das Gebäude.

K. Schlickeiser