Der Kossät Müller (Alt-Tegel 47/49) hatte hier wahrscheinlich in den 1820er-Jahren auf einer ihm gehörenden Ackerfläche ein kleines eingeschossiges massives Wohnhaus am Straßenrand erbauen lassen, vermutlich zur Unterbringung seiner Landarbeiterfamilien. Dieses haus ist auf dem Ur-Messtischblatt von 1835 eingezeichnet und überstand auch den Dorfbrand in jenem Jahr.
1859 gehörte das Grundstück dem Büdner August Jahn, der damals ein massives Stallgebäude hinter dem Wohnhaus errichten ließ. Schon 1876 erscheint auf einem Lageplan der an der rechten Hausseite angefügte zweigeschossige Anbau, den Jahn wohl kurz vorher hatte errichten lassen.
Das Adressbuch von 1898 gibt als Eigentümer den Landwirt Karl Müller (Alt-Tegel 47/49) an. In dem Haus wohnten damals die beiden Altsitzer C. Körner und F. Müller. Altsitzer sind frühere Bauern, die ihren Hof dem Nachfolger übergeben und sich zur Ruhe gesetzt hatten. Nach einem der Altsitzer nennt Wietholz das Gebäude das „Fritz-Müller-Haus“ (Wietholz, Foto Nr. 31).
1928 überließ Karl Müller das schon etwas baufällige Haus mietfrei der Tegeler „Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz“. Im Dachgeschoss wohnte Mutter Senge, die noch als 79-jährige geborene Teglerin im Jahre 1936 die Mitglieder der Sanitätskolonne betreute und die Räume sauber hielt und beheizte. Sie galt als ein Original des Ortes. 1955 riss man die Altbebauung ab.
Im selben Jahr ließ der Grundstückseigentümer Walter Koch hier und auf dem nördlich anschließenden Gelände die vier Mehrfamilienhäuser Medebacher Weg 32/38b nach Entwurf des Architekten Henry König (Berlin-Hermsdorf) erbauen.
K. Schlickeiser
- Alt-Tegel 20
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