Der Kossät Carl Ziekow (vgl. Alt-Tegel 31) veräußerte mit einem Vertrag vom 4. April 1872 diese Parzelle in einer Größe von 0,3737 ha an den Posamentier Wilhelm Ludwig Lietzmann in Berlin. Dieser ließ sogleich ein kleines Fachwerk-Wohnhaus mit Küche, Stube sowie ein Stallgebäude an der linken Grundstücksgrenze – weit zurückgesetzt von der Straße – erbauen. 1905 wurden sämtliche Gebäude abgebrochen.
Im selben Jahr erwarb die „Kühn & Papenfuß OHG“ das Grundstück und ließ das heutige viergeschossige Mietwohnhaus zusammen mit einem ebenso hohem Hinterwohnhaus und einem hinter diesem gelegenen zweigeschossigen Stallgebäude durch den Maurermeister O. Steinke erbauen. (Das dem Unternehmen gehörende Grundstück reichte bis zur Brunowstraße. Auf dem Grundstück Brunowstraße 28 wurden gleichzeitig gleichartige Mietwohnhäuser erbaut.) Den Entwurf für alle Bauten fertigte der Architekt Gustav Messling.
Das Adressbuch von 1919 führt den Bäckermeister Johann Scholz in Neukölln als Eigentümer auf. Nach einem späteren Eigentümer sind den älteren Tegelern diese Gebäude als „Reicheltsche Häuser“ bekannt.
K. Schlickeiser