Der Klempnermeister Otto Gendts ließ hier 1891 ein dreigeschossiges Mietwohnhaus durch Hermann Valtink errichten. Im Erdgeschoss befanden sich links ein Schreibwarengeschäft, rechts die Gaststätte „Zum Biersprudel“. Die Hausfassade wies Stuckornamentik im Schinkel-Nachfolgestil auf. Gleichzeitig entstand im Hof eine Waschküche.
Um 1906 gehörte das Grundstück dem Restaurateur Paul Otto, der in dem rechts gelegenen Laden sein Restaurant mit Café betrieb.
1910 baute der Reinickendorfer Bauunternehmer Alexander im Auftrag des neuen Eigentümers, des Schankwirts Otto Lindemann, das Wohnhaus um, so dass das heutige viergeschossige Mietwohnhaus mit den Loggien in den drei Obergeschossen entstand. Links hinter dem Gebäude wurde ein Seitenflügel angebaut, der im Keller und Erdgeschoss einen Backraum für die seitdem hier betriebene Bäckerei enthielt.
1914 war Wilhelm Qiunckhardt Eigentümer des Grundstücks. Als Mieter der Läden waren die Bäckerei H. Flöter und der Gastwirt W. Falk ansässig.
Nachfolger war um 1958 die Konditorei Herbert Werner.
Noch heute werden die beiden Ladengeschäfte in gleicher Weise genutzt. Links befindet sich eine Backwarenverkaufsstelle, rechts schon seit den 1950er-Jahren das Restaurant „Zum Dorfkrug“.

K. Schlickeiser