Nach dem Dorfbrand von 1835 ließ der Bauer Christian Friedrich Müller, der sich zur Unterscheidung von seinen Nachbarn (Nr. 36/38) zu Unrecht als „Kossät Müller“ bezeichnete, nahe der Straße ein eingeschossiges Wohnhaus errichten, dahinter links einen Fachwerkstall und nach Norden eine Fachwerkscheune als Hofabschluss. 1846 wurde die Scheune durch einen Anbau vergrößert. 1853 ließ sein Nachfolger Wilhelm Müller an der Wohnhausrückseite eine Küche anbauen und den Fachwerkstall ein Stück versetzen.
Um 1872 entstand durch den Kaufmann Johann Lorenz Francesconi anstelle des bisherigen Wohnhauses ein neues zweigeschossiges Wohngebäude, in dem er seine Gaststätte betrieb.
In das seit 1904 der Gemeinde Tegl und seit 1920 der Stadt Berlin gehörende Gebäude zog nach 1933 die Geschäftsstelle der „NSDAP Ortsgruppe Tegel“ ein, nach dem Zweiten Weltkrieg diente es als Jugendheim und als Wohnheim für obdachlose Familien. Auch Verwaltungsstellen waren hier untergebracht, bis das Gebäude 1954 wegen schlechten Bauszustands abgerissen wurde.
1957 errichtete das Bezirksamt Reinickendorf auf dem Platz des alten Stallgebäudes ein von der Straße weit zurückgesetztes, heute von der Rückseite her Anschrift Am Tegeler Hafen 31 zu erreichendes Gebäude mit einem Jugendfreizeitheim und Kinderhort mit dem Namen „Ameisenburg“ erbauen.
K. Schlickeiser