Nach Abriss eines Büdnerhäuschens ließ der neue Parzelleneigentümer J. Buschow 1884 ein zweigeschossiges, in dem heutigen Gebäude enthaltenes Wohnhaus mit einem Bauwich (Abstand) zur linken Grundstücksgrenze sowie ein Stallgebäude an der rechten Grenze erbauen. Dieses Haus ließ er für postalische Bedürfnisse einrichten und vermietete es bis 1900 an die Deutsche Reichspost.
1901 ließ der neue Eigentümer, der Kaufmann Emil Dahinten, Umbauten im Inneren vornehmen, um im Erdgeschoss einen Verkaufsladen unterzubringen.
1904 folgte der zweite Bauabschnitt des Hauses: Kaufmann Dahinten ließ ein Geschoss aufstocken und das Haus über den Bauwich dreigeschossig bis an die Nachbargrenze Nr. 5 erweitern; ferner ließ er im Hof rechts einen viergeschossigen Seitenflügel und ein ebenso hohes Quergebäude (Hinterwohnhaus) errichten. Die Bauentwürfe fertigte der Berliner Architekt A. Witt.
Im Erdgeschoss des Vorderhauses befanden sich um 1913 links der Laden „Berliner Schirmfabrik“ von Eugen Lichtenstein und rechts das „Konfektions-Haus Besser“. Auf dem Hof waren damals ansässig die Fahrgeschäfte von H. Kramm und von M. Rosenberg, die Spedition W. Marsche und die Kartoffelgroßhandlung O. Wolter.
1926 war hier der Herrenbekleidungsladen von Hermann Großmann, dessen Räume 1938 verwüstet wurden.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Fassade des Vorderhauses beschädigt.
1948 befand sich hier ein Laden „Walter Schulz & Co, Herren- und Damenmoden“ (noch 1958), später – bis Mitte 1999 – eine Filiale des Textilhauses von Max Boeldicke. Dann zog ein Billigladen „Stop-Shop“ ein, gefolgt von einem „Überraschungs-Basar“(2002) und einem Modeladen (2008).

K. Schlickeiser