Um 1910 ließ die Holzhandlung Jensen & Kühne, die den Lagerplatz von Engelke erworben hatte, hier ein viergeschossiges Eck-Mietwohnhaus errichten. Das Adressbuch von 1913 nennt neun Mietparteien und den Betriebssitz der vorbezeichneten Nutzholzhandlung.
In den Erdgeschossräumen an der Straßenecke befand sich die „Groß-Destillation“ des Gastwirts Rudolf Müller, später von August Lehnhardt, der außer der Gastwirtschaft auch eine Likörfabrikation betrieb. Er entwickelte die Gaststätte zu einem gut gehenden Speiserestaurant unter der Bezeichnung „Zum Doppel-Koch“.
Später erwarb das Unternehmen A. Borsig das Grundstück.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Bomben total zerstört.
In den 1950er Jahren entstand hier eine „Shell“-Tankstelle.
Das heutige Mehrfamilienhaus – fünfgeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss – wurde 1988 nach Entwurf der Architekten Ewald-Graf-Neumann erbaut.

K. Schlickeiser