Das Eckhaus entstand in mehreren Bauabschnitten.
Zuerst ließ der Kaufmann Rudolph Bloch (Mehl und Getreide en gros) durch Hermann Valtink im Jahre 1893 den Hauptteil des heutigen viergeschossigen Mietwohnhauses erbauen, wobei dieses Gebäude an beiden Enden zu den Nachbargrundstücken Berliner Straße 93 und Grußdorfstraße 13 durch einen Bauwich (einen Abstand von mehreren Metern) getrennt war. 1894 wurden in den Bauwich Berliner Straße ein kleiner Ladenbau eingefügt und auf dem Hof ein Stallgebäude hinzugesetzt. In den Ladenbau zog eine Schlosserei ein, in das Stallgebäude die Stellmacherei von P. Seidel. Im Gebäudeflügel Berliner Straße meldet das Adressbuch von 1898 die Eisenwarenhandlung von C. Karge, im Flügel Grußdorfstraße das Kolonialwarengeschäft von J. Wieder. An der Straßenecke befand sich das Restaurant von Wilhelm Woltersdorf.
1902 war der Kaufmann Otto Rogge Eigentümer des Hauses. Er ließ nach Abriss des kleinen Ladenbaus in der Berliner Straße das Wohnhaus viergeschossig bis an die Nachbargrenze Nr. 93 erweitern, so dass der Bauwich hier wegfiel. In den Bauwich in der Grußdorfstraße ließ er 1902 einen eingeschossigen Ladentrakt setzen.
1907 erwarb Walter Nörenberg das Grundstück. Er betrieb in dem Laden auf der rechten Seite des Flügels Berliner Straße seine Eisenwarenhandlung.
Im Gebäudeflügel Grußdorfstraße 12 bestanden um 1913 die Gastwirtschaft von P. Kießling und die Milchhandlung H. Alisch, 1931 von Erich Alisch. Im Flügel Berliner Straße war um 1913 die Butterhandlung der Gebrüder Gürgens, 1928 eine Filiale von „Butter-Nordstern“.

K. Schlickeiser