Brunowstraße

Die Straße wurde westlich der Berliner Straße um 1880 geplant und teilweise abgesteckt, aber erst 1893/94 von der Gemeinde Tegel ausgebaut und gepflastert. Sie endete bis etwa 1905 im Westen als Sackgasse an den heutigen Grundstücken Brunowstraße 29a bzw. 31. Die Durch-legung nach dem Eisenhammerweg verhinderte bis dahin das große Grundstück der Oberförs-terei Alt-Tegel 39-43; noch heute lassen die zwischengeschobenen Hausnummern 29b bis 30e die nachträgliche Verlängerung der Straße bis zum Eisenhammerweg erkennen. Erst nach Er-öffnung des Eisenbahnhofs Tegel 1893 legte man das Bahnhofsviertel östlich der Berliner Straße an und verlängerte die Brunowstraße um 1895 bis zum heutigen Buddeplatz.

Anfangs wurde die Straße einfach als „Längsstraße“ bezeichnet. Wahrscheinlich um 1890 erhielt sie ihren Namen nach Ludwig Brunow, der von 1874 bis 1903 Amtsvorsteher und von 1882 bis 1903 auch Gemeindevorsteher von Tegel war (vgl. über ihn unter Veitstraße Nr.5).

1982 ließ das Bezirksamt Reinickendorf den Straßenabschnitt westlich der Berliner Straße bis Ecke Treskowstraße erneuern. Für rund 800.000 DM wurden Gaslaternen in der Art der 1920er Jahre aufgestellt, Vorgärten wieder hergestellt, die Gehsteige mit Pflastermustern ver-sehen und mit Blumenkübeln verschönt (Nord-Berliner vom 23.12.1982).

Nördliche Seite

Nr.1
existiert nicht.

Nr.2-3
siehe „Am Buddeplatz 4“.

Nr.4
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel errichtete 1905 Bernhard Schalk aus Hermsdorf durch seine Baugesellschaft Bernhard Schalk & Co. Das Adressbuch von 1913 nennt die Gesellschaft Böhme, Schneider & Co als Eigentümerin. Zu jener Zeit war hier ein Seifengeschäft von P.Engler, 1938 von Pauline Schönberg. 1954 war im Haus eine Fahrschule ansässig, 1983 ein Reisebüro und ein Kopierzentrum. Die Hausfassade war schon 1938 vereinfacht neu verputzt worden.

Nr.5
Baujahr und Bauherr entsprechen denen des Nachbarhauses Nr.4. Das Adressbuch von 1913 nennt als Eigentümer das Baugeschäft Böhm & Co in Berlin sowie als Ladenmieter die Grünkramhandlung K.Nink. 1929 war hier das Tabakwarengeschäft von Elfriede Wyrwal, 1967 das Unternehmen Max Maiwald, Verkauf von Metall-Leitern und Gerüsten, 1987 der Betrieb S & L Heizungsanlagenbau.
Um 2002 befand sich links eine Tauchschule.

Nr.6
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit rechts gelegenem Seitenflügel ließ der Wachtmeister Bruno Ludwig 1904 durch Hermann Valtink erbauen. 1913 war im Hause die Milchhandlung H.Schulz.
Der durch Kriegseinwirkung beschädigte Seitenflügel wurde 1949 wieder aufgebaut. 1955 war im Erdgeschoss der Feinkostladen von Edmund Huber.
1964 befand sich in dem rechts gelegenen Ladenraum die Röntgenpraxis von Dr. Freyer.
Um 2004 befand sich rechts ein Laden „Abdate Computer“.

Nr.7
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel ließ der Lehrer Friedrich Schröder 1904 durch Hermann Valtink erbauen. Das Adressbuch von 1913 führt hier den Fahrradreparaturbetrieb von Hermann Müller auf.
Heute ist hier kein Laden mehr (2002).

Nr.8
Bauherr des viergeschossigen Mietwohnhauses mit rechts gelegenem Seitenflügel war 1903 der Kanzleidiätar August Schenk, Ausführender war Hermann Valtink.
1913 befanden sich im Erdgeschoss die Butterhandlung von G.Bonk, die Leihbücherei von Georg Hennig und das Herrengarderobengeschäft von S.Oppenheim, ferner die Geschäftsstel-le und Buchdruckerei der „Tegeler Nachrichten“ GmbH und die Geschäftsstelle der „Spar- und Darlehensbank Tegel eGmbH“.
1925 befand sich links vom Hauseingang die Butter-Großhandlung von Bruno Freche, rechts die „Tegeler Farbenhandlung“.
1950 bis in die 1970er Jahre war hier das Fotohaus Willi Gräff, um 1959 außerdem ein Seifen-laden von Hermann Krüger.
Um 2003 befanden sich hier ein Thai-Restaurant, rechts ein Körper- und Schönheitspflegesa-lon.

Nr.9
Über dieses Eck-Mietwohnhaus vgl. Berliner Straße 92.

(Kreuzung der Berliner Straße)

Nr.10-11 bis 14
Altbebauung Nr.10
vgl. unter Berliner Straße 11.

Altbebauung Nr.11
Hier stand ein viergeschossiges Mietwohnhaus. Der Gerüstverleihbetrieb von Hedwig Kußin begann 1901 den Bau, den der Architekt Robert Thiele dann selbst ausführte. Das Adress-buch von 1913 nennt als Eigentümer die Architekten Robert Thiele und Hermann Engelke (vgl. auch Berliner Straße 11). In jenem Jahr befanden sich im Hause die Gastwirtschaft von O.Schade und eine Tabakwarenfiliale von Loeser & Wolff.
1938 wurde der Putz der Fassade erneuert.
Durch Kriegseinwirkung wurde das Haus beschädigt. Der amtlich festgestellte Schadensgrad betrug 70 Prozent; dennoch hielt man das Haus für instandsetzungswürdig. Unbekannte bau-ten ganze Balkenlagen der Geschossdecken aus, so dass das Gebäude 1949 eine Vollruine war. Auf Anordnung des Bauaufsichtsamts wurde das dritte Obergeschoss abgetragen. Da Wiederaufbaupläne nicht verwirklicht werden konnten, räumte man 1960 die Ruine ab.

Jetziges Haus Nr.11
vgl. Berliner Straße 11. Im hiesigen Gebäudeteil befanden sich nach 1970 eine Filiale „Kor-vett-Drogeriemarkt“, „Goldi-Kinder- und Jugendmöbel“, eine Filiale von „Getränke-Hoffmann“, ein Münz-Waschsalon. Um 2003 war hier ein Laden „Rattan- und Korbmöbel, Bodenbeläge und Teppiche“.

Altbebauung Nr.12-14
In den 1920er Jahren war hier eine Baugrube für einen Neubau ausgeschachtet, wurde aber wieder zugeschüttet. Stattdessen errichtete der Pächter Märker, der eine Kohlenhandlung betrieb, vor 1940 einige primitive Flachbauten mit Werkstätten und Garagen. Hier zog nach Kriegsende die Schlosserei Bitter ein. Um 1950 wurden Garagenneubauten errichtet.

Jetziges Haus Nr.12-14
vgl. unter Berliner Straße 11.
Um 2003 befanden sich eine Änderungsschneiderei, eine Heim- und Hobbybedarfshandlung, ein Versicherungsbüro, ein Frisiersalon und der Laden von „Fahrrad-Krause“.

Nr.15
Altbebauung
Der Molkereibesitzer Wilhelm Knütter ließ 1903 durch den Unternehmer Carl Dittmar & Co, ein „Bureau für Architektur und Bauausführungen“ in Groß-Lichterfelde (Berlin-Lichter-felde), ein viergeschossiges Vorder-Mietwohnhaus und ein ebenso hohes Quergebäude (Hin-terhaus) nebst Stall errichten.
Das Adressbuch von 1913 meldet im Haus das Möbel- und Polsterwarengeschäft von G.Klein sowie die Molkerei von G.Miericke im Kuhstallgebäude auf dem Hof. 1927 war im Erdge-schoss der Damenfriseursalon von Johannes Mittag.
1943 zerstörten Bomben das Vorderhaus zu 96 Prozent, während das zu 15 Prozent beschä-digte Quergebäude nach 1945 wieder hergestellt werden konnte, bis es 1988 abgerissen wur-de.

Jetziges Haus
Das sechsgeschossige Wohnhaus entstand 1989 nach Entwurf von Rupert Ahlborn und Part-ner (Berlin).
1990 richtete der „Albatros e.V.“ hier eine Kontakt- und Beratungsstelle ein. Dieser gemein-nützige Verein betreibt eine Werkstatt, in der 20 psychisch Kranke unter Betreuung einer Er-gotherapeutin an zwei bis fünf Tagen in der Woche – je nach ihren Möglichkeiten – zweiein-halb Stunden arbeiten und Seidenmalereitücher, Kissen, Weihnachtsbaumschmuck und ähnli-ches zum Verkauf herstellen („Nord-Berliner“ vom 5.12.2002).

Nr.16
Altbebauung
Hier errichtete der Bauunternehmer Ferdinand Böttcher 1904 ein viergeschossiges Mietwohn-haus mit rechts gelegenem Seitenflügel. Das Adressbuch von 1913 führt die Eigentümerin Witwe M.Wirth auf, ferner den Posamentierwarenladen von Frl. Maria Koch und den Zigar-renladen von J.Beierle.
1943 zerstörten Bomben das Haus. Für das Vorderhaus wurde amtlich ein Schadensgrad von 91,2 Prozent festgestellt. Der Seitenflügel brannte aus und wurde 1947 abgetragen.

Jetziges Haus
Das viergeschossige Mehrfamilienhaus wurde 1955 nach Entwurf von Hans Steinert erbaut. 1977 baute man das Dachgeschoss zum vierten Obergeschoss aus.

Nr.17
Altbebauung vgl. Treskowstraße 23.

Jetziges Haus
Das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus nach Entwurf des Architekten Siegfried Rau-ba (Berlin) entstand 1977/78.

(Kreuzung der Treskowstraße)

Nr.18
vgl. Treskowstraße 10.

Nr.19
Das viergeschossige Mietwohnhaus ließ der Registrator Otto Klünder 1905 durch Hermann Valtink erbauen. Das Gebäude befinded sich noch immer in Familienbesitz.
Bei einem Bombenangriff 1943 brannten Wohnungen aus, konnten aber 1951 wieder herge-stellt werden. Die alte Stuckfassade konnte nicht erhalten werden.

Nr.20
Altbebauung
Hier stand ein identisch gestaltetes Mietwohnhaus von Otto Klünder (wie Nr.19). Es wurde 1943 zerstört. Der festgestellte Schadensgrad betrug 81 Prozent.

Jetziges Haus
Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus ließ Erwin Klünder 1955 nach Entwurf von Hans Steinert (Tegel) erbauen.

Nr.21
Der Graveur Richard Reinsch ließ 1904 das viergeschossige Mietwohnhaus durch Hermann Valtink erbauen. Kriegsschäden wurden 1949 beseitigt. Die ursprüngliche Fassade ist nicht erhalten.

Nr.22
Das viergeschossige Mietwohnhaus errichtete bereits 1892 der Architekt A.Witt aus Charlot-tenburg auf einer von ihm erworbenen Parzelle. 1897 wurde für den Betrieb einer Bäckerei ein Backofen eingebaut, 1899 im Stallgebäude eine Schlosserwerkstatt eingerichtet.
Das Adressbuch von 1898 nennt als Eigentümer sowohl A.Witt als auch den Rentier A.Müller (Alt-Tegel 4), das Adressbuch von 1913 nur letzteren. 1922 übernahm das Haus Konrad Bill-hofer, der Inhaber eines Dachdeckergeschäfts, das noch heute hier ansässig ist.
Im Hause war um 1950 das Seifengeschäft von Charlotte Lange, um 1967 ein Münz-Waschsalon.
1996 wurde das Dachgeschoss mit zwei Wohnungen ausgebaut.

Nr.23
Altbebauung
Hier stand ein viergeschossiges Mietwohnhaus aus dem Jahre 1905, das auch den Hausauf-gang Medebacher Weg 18 umfasste. Auffällig waren drei Adlerskulpturen mit ausgebreiteten Flügeln, die auf zwei Dachgiebeln und auf dem Eckaufbau zum Brunowplatz thronten. Um 1913 befand sich im Erdgeschoss die Gastwirtschaft von F.Heinicke. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zu 98,3 Prozent zerstört.

Jetziges Haus
vgl. unter Medebacher Weg 18.

(Es folgt der Brunowplatz, vgl. dort)

Nr.24
Das eingeschossige Wohnhaus ließ der Rentier August Otto 1893 durch den Tegeler Maurer- und Zimmermeister H.Engelke erbauen. 1898 war der Hauptlehrer Richard Steller Eigentü-mer. Er ließ 1904 links hinter dem Haus einen eingeschossigen Seitenflügel mit Wohnräumen und Remise durch das Tegeler Baugeschäft Gustav Müller anbauen.
Die historische Fassade ist nicht erhalten.

Nr.25
Das kleine eingeschossige Wohnhaus mit ausgebautem Dachgeschoss ließ 1894 ebenfalls der Rentier August Otto durch das Tegeler Baugeschäft A.Müller errichten. 1898 gehörte es dem Rentier J.G.Wernicke, um 1913 dem Apotheker A.Brussow.
1959 wurde anstelle einer baufälligen Holzveranda ein Windfang angebaut. 1968 wurde das Gebäude umgebaut und erweitert. Die ursprüngliche Fassade ist nicht erhalten.

Nr.26
Hier entstand 1921 das eingeschossige Landhaus nach Entwurf der Bauabteilung des Unter-nehmens A.Borsig als Direktorwohnhaus.
Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg ausgebombt, aber bald wieder hergestellt. 1948 war hier der Sitz des Unternehmens „L.Rössel, Straßen- und Tiefbau“.

Nr.27
Hier ließ der Prokurist Unger 1897 ein eingeschossiges Gartenhaus an der linken Grenze er-bauen. Das Adressbuch von 1913 bezeichnet Unger als Fabrikdirektor, der hier nur im Som-mer wohnte und im Winter seine Wohnung im Hause Alt-Tegel 12 hatte. 1921 war Unger Borsig-Direktor, und das Unternehmen A.Borsig ließ in diesem Jahr ein Obergeschoss auf das Wohnhaus setzen.
Um 1965 entstanden stattdessen Schuppen und Bürobauten für die hier ansässige Firma „Straßen- und Tiefbau Rössel &Peters“.

Nr.28
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit ebenso hohem Quergebäude und Stallbau wurde – ebenso wie die rückseitig anschließenden Gebäude Alt-Tegel 33 – von der „Kühn & Co OHG“ (Berlin) 1905 nach Entwurf von Gustav Messling (Berlin) durch den Maurermeister O.Steinke erbaut. Das Adressbuch von 1913 nennt den Neuköllner Bäckermeister J.Scholz als Eigentümer.
Das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Quergebäude wurde 1949 instand gesetzt.

Nr.29
Das Maurermeister Hermann Melzer erbaute das zweigeschossige Wohnhaus im Jahre 1888. Erwerber war 1896 Hermann Goldwasser, der in Berlin N ein Geschäft für Herren- und Kna-ben-Konfektionskleidung betrieb. Das Adressbuch von 1913 bezeichnet den Lehrer O.Schlösser als Eigentümer.
Von etwa 1916 bis 1924 befand sich in dem Haus die Gottesdienststätte der Tegeler Baptis-tengemeinde (vgl. Schlieperstraße 7).
Kriegsschäden an der linken Hausseite wurden 1948 beseitigt.

Nr.29a
Altbebauung
Hier stand einst auf dem hinteren Grundstücksteil das der Dorfgemeinde Tegel gehörende Hirtenhaus. Seit dem Mittelalter stellte die Bauerngemeinde – alle Bauern einschließlich Pfarre und Kirche – einen oder mehrere Hirten an. Im 19. Jahrhundert wurde für den oder die Hirten das hiesige Hirtenhaus als Wohngebäude errichtet. Hier wohnte der letzte Hirte, der in den 1860er Jahren die Viehherde der Tegeler hütete, namens Stienz. Er war gleichzeitig auch Nachtwächter, Totengräber und Glöckner, auch noch um 1870 (Wietholz, Seite 181). Nach Aufhebung der gemeinsamen Hütung brachte die Gemeinde Tegel in dem Haus die auf ihre Kosten zu unterhaltenden Ortsarmen unter. Die Militärverwaltung hatte sich durch einen Ver-trag vom 22. Juni 1856 verpflichtet, jeweils 10 Taler Entschädigung an die Bauerngemeinde zu zahlen, wenn beim Schießen mit weit tragendem Geschütz die Viehtrift entlang des Tegeler Sees 14 Tage lang gesperrt werden musste (Tegeler Anzeiger vom 23.12.1908). Die Bauern-gemeinde hatte diese Zahlungen der Armenkasse überlassen. So kam Geld in die Armenkasse, so dass 1888 das alte Hirtenhaus abgebrochen werden und stattdessen ein zweigeschossiges neues Armenhaus unmittelbar an der Brunowstraße erbaut werden konnte. Noch das Adress-buch von 1913 meldet dieses Gebäude als Armenhaus. Gemäß dem Gemeinde-Haushaltsplan von 1914 verursachte die Armenpflege damals jährliche Kosten von 32.000 Mark. Später wurden die Wohnungen vermietet. Nach 1933 diente das Haus als Heim für die Tegeler „Hit-lerjugend“ und das „Deutsche Jungvolk“. 1951 wurde das Haus abgebrochen.
Um 1958 erwarb der Ingenieur Walter Koch, der Inhaber des Unternehmens „Leimeko“ in Borsigwalde, das ehemalige Armenhausgrundstück, jedoch ohne die Kirchgasse, deren Land-streifen im Eigentum des Landes Berlin verblieb.

Jetziges Haus
Erst 1972 ließ Walter Koch das heutige dreigeschossige Mehrfamilienhaus nach Entwurf von Erwin Montag und Günter Druschke (Berlin) errichten. Hierbei wurde die weiterhin öffentlich zugängliche Kirchgasse im Einverständnis des Landes Berlin überbaut.

Nr.29b
Hier befand sich inst der Garten des Gemeindearmenhauses.
Das dreigeschossige Wohnhaus ließ Luise Stegemann 1960 nach Entwurf des Reinickendorfer Architekten Johannes Kruschwitz erbauen.

Nr.29c
Auch dieses viergeschossige Mehrfamilienhaus entstand 1960 nach Entwurf von Johannes Kruschwitz.

Nr.30
Das viergeschossige Wohnhaus mit acht Wohnungen wurde 1976 nach Entwurf von Götz-Joachim Gottschalk (Berlin) errichtet.

Nr.30a
vgl. Eisenhammerweg 5

 

Südliche Seite

Nr.30b
Altbebauung
Hier stand ein 1906 erbautes viergeschossiges Mietwohnhaus, das auch den Hausaufgang Ei-senhammerweg 7 (früher Spandauer Straße 33, Eisenhammerweg 124) umfasste. Das Adress-buch von 1913 führt den Berliner Kaufmann H.Gensler als Eigentümer auf. An der Straßen-ecke befand sich damals die Gastwirtschaft von F.Ochs.
Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Jetziges Haus
Die heutigen beiden viergeschossigen Wohnhäuser Brunowstraße 30b und Eisenhammerweg 7 mit zusammen 18 Wohnungen entstanden 1953 nach Entwurf von Hans Steinert.

Nr.30c
Altbebauung
Hier stand ein 1906 von dem Berliner Baugeschäft Max Peschke errichtetes viergeschossiges Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel. Das Adressbuch von 1913 nennt das Berliner Bankgeschäft M.Böhme als Eigentümer.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zur Ruine (Schadensgrad 61,35 Prozent), jedoch wurde das Erdgeschoss 1947 noch bewohnt. 1949 trug man das Vorderhaus bis zum Erdge-schoss ab.

Jetziges Haus
Unter Verwendung der Teilruine entstand 1955 das heutige viergeschossige Mehrfamilienhaus nach Entwurf von Hans Steinert.

Nr.30d
Altbebauung
Auch hier befand sich ein viergeschossiges Mietwohnhaus des Baugeschäfts Max Peschke aus dem Jahre 1905 mit rechts gelegenem Seitenflügel. Schon vor Fertigstellung verkaufte er das Haus an den Hermsdorfer Maurermeister G.Schalk. 1908 war Karl Knauf Eigentümer. Das Adressbuch von 1913 gibt das Bankhaus M.Böhme als Eigentümer an.
1939 veräußerte der Eigentümer, der Kaufmann Friedrich „Israel“ Weinberg das Grundstück. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zu 94 Prozent zerstört. Das Bauaufsichtsamt stellte am 8. Oktober 1946 fest: „Das durch Kriegseinwirkung ausgebrannte viergeschossige Vorder- und Seitengebäude weist Anzeichen auf, nach denen ein Einsturz des Gebäudes zu befürchten ist. Ferner ist bei den Frontwänden auch Mauerwerk vorhanden, das abzustürzen droht.“ An-fangs war der Seitenflügel noch teilweise bewohnt.
1947 wurden die Abbrucharbeiten durchgeführt; 1958 wurden die Kellerräume abgebrochen. 1949 richtete Willi Tolzmann, der Inhaber der Kohlenhandlung in der Brunowstraße 32, hier einen Kohlenlagerplatz mit offenem Lagerschuppen ein und errichtete eine Mauer als Grund-stückseinfriedung.

Jetziges Haus
Das viergeschossige Mehrfamilienhaus mit 12 Wohnungen wurde 1961 nach Entwurf des Ar-chitekten Gerhard Gröschel erbaut.

Nr.30e
Das heutige Mehrfamilienhaus wurde ursprünglich als viergeschossiges Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel ebenfalls – wie die anschließenden Nachbarhäuser – 1905/06 von dem Baumeister Max Peschke erbaut und von der Witwe Wilhelmine Behrend erworben. Im Erdgeschossladen befand sich um 1913 das Kolonialwarengeschäft von A.Zimbelius.
Das Vorderhaus wurde am 18. März 1945 durch Bombentreffer zerstört und stürzte großen-teils zusammen. Der festgestellte Schadensgrad betrug 84,4 Prozent. Im leidlich erhaltenen Erdgeschoss wurde 1948 eine Werkstatt eingebaut, in die die Elektrodenfabrikation von Edu-ard Jöllenbeck einzog.
In dem alten Stallgebäude von 1905 an der linken Grundstücksseite baute man 1951 Wohn-räume ein. Der Seitenflügel war erhalten geblieben.
1953 wurden das zweite und dritte Obergeschoss sowie das ausgebaute Dachgeschoss nach Entwurf des Tegeler Architekten Erich Fuchs in Altbauhöhe wieder aufgesetzt.

Nr.31
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel errichtete 1900 der Ber-liner Architekt und Maurermeister F.Lentz. Das Adressbuch von 1913 führt den Magistrats-sekretär Badorrek als Eigentümer auf. Im Haus befand sich damals das Putzmachereigeschäft von Martha Steinke. Heute ist kein Laden mehr vorhanden.

Nr.32
Auf diesem unbebaut gebliebenen Grundstück befand sich längere Zeit die Kohlenhandlung von Willi Tolzmann. 1988 entstand hier das viergeschossige Mehrfamilienhaus nach Entwurf von Axel Gutzeit (Berlin).

Nr.33
Altbebauung
Die Schwestern Martha und Gertrud Beilfuß ließen 1906 ein viergeschossiges Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel durch den Tegeler Bauunternehmer Hermann Valtink er-bauen. Der Amtsvorsteher beanstandete durch den begutachtenden Kgl. Baurat Jaffé den Valtinkschen Fassadenentwurf, der zu viele senkrechte Linien ergebe, die das Fassadensystem länger erscheinen ließen. Da die Geschwister Beilfuß darauf bestanden, Valtinks Entwurf aus-zuführen, verbleib es bei diesem, jedoch wurde statt des vor den Obergeschossen geplanten Erkers ein 80 cm vorspringender Risalit ausgeführt.
Seit 1920 gehörte das Grundstück Gertrud Lewinski. Am 15. Dezember 1938 verkaufte Ger-trud „Sara“ Lewinski das Grundstück an den Bäckermeister Ernst Reimann (Schlieperstraße 19-20) für 61.500 RM.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark zerstört. Das Vorderhaus stürzte zusammen, der Seitenflügel blieb noch teilweise bewohnt, obwohl ein Teil der Vorderfront von 4 mal 4 m nach außen vorgedrückt war. Der amtliche Schadensbescheid ermittelte für das Vorderhaus einen Schadensgrad von 83,5 Prozent und für den Seitenflügel von 11,8 Prozent.
1950 wurde die Ruine des Vorderhauses abgeräumt. Der Eigentümer Reimann kam aus Geldmangel nicht zum Ausbau weiterer Wohnungen im beschädigten Seitenflügel. Von etwa 1950 bis 1956 stand das Grundstück unter Treuhandverwaltung der französischen Militärre-gierung, und Reimann übernahm anschließend wieder den Besitz. Der spätere Eigentümer Georg Müller ließ die restlichen Gebäudeteile 1963 gemäß dem Enttrümmerungsgesetz öffent-lich abräumen, wobei 118,40 m³ Ziegelbrocken und 1,2 t Schrott anfielen.

Jetziges Haus
Das viergeschossige Mehrfamilienhaus mit 12 Wohnungen wurde 1964 nach Entwurf von Hans Steinert erbaut.

Nr.34
Das zweigeschossige Wohnhaus ohne das ausgebaute Dachgeschoss ließen die Bauherren Ernst Schmidt und Gustav Franke 1895 von Hermann Valtink errichten. Die Fassade war ur-sprünglich in Rohziegelbauweise mit stukkierten Fensterumrahmungen ausgeführt. 1898 ließ der Erwerber, der Lehrer Hermann Schüler, das Dachgeschoss mit drei Fensterachsen aufsto-cken. Darüber befand sich damals noch ein Ziergiebel.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der rechts gelegene Teil des Hauses zerstört, aber später wieder aufgebaut. Die historische Fassade konnte nicht erhalten werden.

Nr.35
Altbebauung
1893 ließ Ferdinand Krause durch den Bauunternehmer Hermann Valtink ein kleines zweige-schossiges vierachsiges Wohnhaus errichten, das rechts an die Grundstücksgrenze grenzte und links durch einen 5 m breiten Bauwich von der Grenze entfernt war. 1898 ließ der nachfol-gende Eigentümer Carl Mewes das Haus an die Tegeler Kanalisation anschließen.
In den 1920er Jahren gehörte das Grundstück Meta Küssing und Miteigentümerinnen.
1946 wurde die eine der beschädigten beiden Wohnungen instand gesetzt.
1975 riss man das Gebäude ab.

Jetziges Haus
1976 wurde das viergeschossige Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen nach Entwurf von Alfred Friedrich (Berlin) erbaut.

Nr.36
Altbebauung
1895 erbauten Ernst Schmidt und Gustav Franke auf ihrem Grundstück ein zweigeschossiges fünfachsiges Wohnhaus. 1898 fügten sie an der Rückseite einen Abortanbau an.
Das Adressbuch von 1913 nennt F.Marold als Eigentümer sowie fünf Mietparteien. 1920 ließ der Eigentümer Hermann Müller einen eisernen Vorgarten-Gitterzaun aufstellen. 1937 ließ die Eigentümerin Katharina Albrecht drei Garagen auf dem hinteren rechten Grundstücksteil er-richten.
Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zu 95 Prozent zerstört. 1966 ließ die katholische Kir-chengemeinde Herz Jesu, die das Grundstückseigentum erworben hatte, es endgültig abräu-men.

Jetziges Haus
Auf dem jahrzehntelang unbebaut gebliebenen Grundstück errichtete die Kath. Herz-Jesu-Kirchengemeinde 1990 das drei- bis fünfgeschossige Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnun-gen, einer Caritas-Sozialstation im Erdgeschoss und Jugendräumen im Untergeschoss. Die Berliner Architekten Steinebach & Weber nahmen mit der von ihnen entworfenen roten Zie-gelfassade Bezug auf die benachbarten Backsteinbauten des Pfarrhauses und der Kirche.

Nr.37
Das katholische Pfarrhaus ließ die Kath. Kirchengemeinde zu Tegel, vertreten durch Kuratus Schmidt, im Jahre 1913 nach Entwurf des Architekten J.Welz (Wilmersdorf) durch Gustav Müller (Tegel) in neugotischen Stilformen erbauen.

(Es folgt der Brunowplatz)

Nr.38
vgl. unter Medebacher Weg 16.
Hier war um 1913 die Gaststätte H.Drescher, vorher Georg Koch.

Nr.39
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel ließ Gustav Herke 1905 durch Hermann Valtink errichten.
Um 1913 gab es hier das Tabakwarengeschäft von A.Schallert und die Weinhandlung von L.Boas. Um 1937 bestand im Erdgeschoss eine Filiale des Kolonialwaren- und Spirituosen-händlers Hermann Meyer, ferner ein „Salon der Dame“, um 1953 der Friseursalon Schimanski. Um 1950 war hier das „Farbenhaus Tegel“ von H.Kaynser. Heute befindet sich links von der Hauseingangstür noch immer ein Friseursalon (2003).

Nr.40
Altbebauung
Hier stand ein 1903 erbautes Mietwohnhaus mit rechts gelegenem Seitenflügel. Eigentümer war gemäß dem Adressbuch von 1913 der Schuhmachermeister A.Hant.
Das Vorderhaus wurde im Zweiten Weltkrieg zu 86,93 Prozent zerstört. Der hintere Teil des Seitenflügels blieb teilweise stehen, so dass zwei Wohnungen noch benutzt werden konnten. 1957 erfolgte der Abriss.

Jetziges Haus
Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus wurde 1956 nach Entwurf von Hans Steinert erbaut. Nach Fertigstellung zog das Tegeler Polizeirevier 293 im Erdgeschoss ein und bestand hier bis 1974.

Nr.41
Auftraggeber des 1903 erbauten viergeschossigen Mietwohnhauses mit links gelegenem Sei-tenflügel und einem Bäckerei-Anbau war der Musterzeichner Emil Köhler. Ausführender war Hermann Valtink.
Das Adressbuch von 1913 nennt hier die Bäckerei von Albert Ziegler, die noch nach dem Zweiten Weltkrieg bestand. Außerdem waren hier der Friseur W.Schwarz (1913), das Tabak-warengeschäft Max Kasper (1950, 1977), der Laden „Hella-Geschenkartikel“ von Frida Jörks (1948), eine Drogerie (1977). Die erhalten gebliebene historische Fassade wurde 1984 reno-viert. Hierfür verlieh der Berliner Bausenator eine Auszeichnung im Wettbewerb „Farbe im Stadtbild“.
Der Tabakwaren- und Zeitungsladen befindet sich hier noch heute (2003).

Nr.42
Altbebauung
Marie Kässner, die Ehefrau des Kaufmanns Paul Kässner, ließ 1898 durch den Unternehmer Gustav Franke drei Gebäude errichten: ein zweigeschossiges vierachsiges kleines Wohnhaus hinter dem Vorgarten an der Straße, das mit dem rechten Giebel an das Nachbargrundstück Brunowstraße 41 grenzte, ferner ein Brauereigebäude an der linken Grenze und einen Pferde-stall an der hinteren Grenze. Der links gelegene Grundstücksteil an der Straße diente als Gar-ten. Nach Fertigstellung wurde allerdings keine Brauerei betrieben, sondern im Brauereige-bäude entstand eine Fabrik automatischer Waagen von Schmidt. Auch der Pferdestall wurde als Werkstatt genutzt.
Das Adressbuch von 1913 meldet als Eigentümer den Fleischermeister P.Kemnitz, der hier seine Fleischerei betrieb. Auch das Baugeschäft C.Schröder & Co war hier ansässig.
1914 ließ der Grundstückseigentümer Schlossermeister Gustav Strunk das so genannte Braue-reigebäude in einen Eisraum umbauen und im Dachgeschoss Wasch- und Umkleideräume ein-bauen. Außerdem ließ er im Garten nahe der Straße ein kleines Bürohäuschen für die Nutzung der „Pfefferberg-Brauerei“ aufstellen, die den Eisraum für ihr Bierauslieferungslager benutzte.
1926 gehörte das Grundstück Gustav Blandschun. 1975 riss man die Baulichkeiten ab.

Jetziges Haus
Das fünf- bis siebengeschossige Mehrfamilienhaus mit 16 Wohnungen und sieben Garagen im Erdgeschoss entstand 1976 nach Entwurf der Architekten Ulrich Seeger und Jürgen Steland (Berlin).

Nr.43
vgl. Treskowstraße 11.

Nr.44 existiert nicht.

(Kreuzung der Treskowstraße)

Nr.45-46
Altbebauung
Hier stand ein viergeschossiges Eck-Mietwohnhaus mit den Hausaufgängen Brunowstraße 46 und Treskowstraße 22 aus der Zeit von 1905. Gemäß dem Adressbuch von 1913 gehörte es dem Photographen F.Urban, der in Lissa (Provinz Posen) wohnte. Im Gebäudeflügel Treskowstraße war damals das Tabakwarengeschäft von P.Bressien, im Flügel Brunowstraße die Schreibwarenhandlung von Max Bachmann.
Das Gebäude wurde 1943 zerstört. Den Schadensgrad ermittelte das Bezirksamt mit 96,29 Prozent.

Jetziges Haus
Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus mit 20 Wohnungen wurde 1959 nach Entwurf von Heinz Schudnagies (Tegel) erbaut.

Nr.47
Altbebauung
Auch hier stand ein viergeschossiges Mietwohnhaus von 1905, dessen Eigentümer gemäß dem Adressbuch von 1913 der Pensionär E.Janisch war. Damals befand sich hier die Kinderwa-genhandlung von Gertrud Lepack. Um 1920 wurde ein kleines Kino eröffnet, dessen Saal einschließlich Mobiliar die Methodistengemeinde Tegel nach der Schließung 1922 übernahm.

Das Haus wurde 1943 zerstört. Der Schadensgrad wurde mit 96,3 Prozent ermittelt.

Jetziges Haus
Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus mit 14 Wohnungen entstand 1957 nach Entwurf von Hans Steinert (Tegel).

Nr.48
Das viergeschossige Mietwohnhaus wurde 1904 erbaut und verfügte über einen rechts gelege-nen Seitenflügel. Architekt war wahrscheinlich Gustav Messling (Berlin). Erwerber war der Berliner Kaufmann P.Goebel. Um 1913 gab es hier links im Erdgeschoss einen Zigarrenladen, rechts die Wasch- und Plättanstalt von Anna Naumann; außerdem war auf dem Grundstück eine Buchdruckerei. Eigentümer war damals der Privatier J.Herrmann.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt. 1947 stellte die Behörde fest: „Die rechts freistehende Brandmauer ist im zweiten und dritten Obergeschoss stark nach außen gedrückt und droht einzustürzen.“ Das Vorderhaus war im Erdgeschoss und ersten Oberge-schoss noch bewohnt, die oberen Stockwerke waren ausgebrannt. Der Seitenflügel war unbe-wohnt. Durch Eintritt von Regenwasser verwitterte das Gebäude weiter. Das Bezirksamt er-mittelte für das Vorderhaus einen Schadensgrad von 45 Prozent und für den Seitenflügel ei-nen solchen von 60 Prozent.
1950 wurde das Vorderhaus wieder ausgebaut, 1951 der Seitenflügel abgetragen.
Schon vor 1945 und noch nach 1950 befand sich im Hause ein Polstermöbel- und Dekorati-onsgeschäft, um 1965 war hier das Farben- und Tapetengeschäft von Griebenow. Um 2000 gab es hier ein Geschäft „Modehäuschen“. 1965 baute man das Dachgeschoss mit Studenten-wohnungen auf.

Nr.49
Das viergeschossige Mietwohnhaus errichtete 1904 der Bauunternehmer Christoph Gayk aus Rummelsburg nach Entwurf des Berliner Architekten Gustav Messling. 1910 ließ der Schläch-termeister Willy Goebel, der das Haus erworben hatte, im Erdgeschoss einen Laden einbauen. Er betrieb hier seine Schlächterei mit Wurstfabrikation. Ferner war hier das Barbiergeschäft von Ecke.
1946 werden die Fleischerei von Gertrud Stolz und das Farbenhaus Tegel von H.Kayser (vgl. Nr.39) genannt, 1960 der Tabakwarenladen von Franz Heckel, ferner eine Glaserei, 1963 der Münzautomaten-Reinigungssalon von Sigrid Schreiber.
Um 2003 befand sich links die „Chemische Reinigung Tegel“, rechts ein Bräunungsstudio. 2010 wurde in einem der Läden die Kreisgeschäftsstelle Reinickendorf der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ eröffnet („Nord-Berliner“ vom 4.11.2010).

Nr.50
Das viergeschossige Mietwohnhaus wurde 1904 erbaut. Eigentümerin war gemäß dem Ad-ressbuch von 1913 die in Berlin wohnende Witwe A.Korsch.
Folgende Läden werden genannt: die „Atropa-Drogerie“ von Werner Krüning (1946), die Zoo-, Samen- und Futtermittelhandlung von Hans Fischer (1946), die Autobedarfshandlung von Gerhard Schaeffler (1951), die Bauschlosserei Erich Kosmael (1947), die Tierhandlung „Naturfreunde“ von Otto Laubner (1956). Um 2003 befand sich links das vegetarische Res-taurant „Kokoro“, rechts das griechische Restaurant „Kalogria“.

Nr.51
Das viergeschossige Mietwohnhaus entstand 1906. Eigentümerin war gemäß dem Adressbuch von 1913 Frau L.Kestin. Damals war hier die Milchhandlung Krüger. 1943 erlitt das Haus einen Bombenschaden und erhielt ein Notdach. Für den Seitenflügel wurde ein Schadensgrad von 54 Prozent ermittelt. 1985 und 1992 wurde das Dach zu Wohnungen ausgebaut.
Folgende Läden wurden genannt: Spiel- und Schreibwarenhandlung von Felix Roth (1964), Reformhaus Thiel (1968).
Das hiesige Goldschmiede- und Juweliergeschäft Gerald Denner feierte 2002 sein hundertjäh-riges Bestehen als Familienunternehmen. 1902 gründete der Goldschmiedemeister Georg Denner sein Gold- und Silberwarengeschäft in Erfurt. Der Enkel Gerald verließ 1950 das Er-furter Geschäft und eröffnete ein eigenes in Berlin-Kreuzberg. 1981 übernahm er das Tegeler Schmuckfachgeschäft Kasper in der Brunowstraße 51. 1992 wurde das Geschäft an dessen Tochter Dagmar übergeben. In den 1990er Jahren bestanden zwei Filialen in der Berliner Stra-ße in Tegel sowie im Märkischen Viertel.
Das Juweliergeschäft besteht noch heute; links ist ein Glas- und Porzellanwarenladen (2003). Ferner wird hier das spanische Restaurant „Centro de Salud“ betrieben (2006).

Nr.52
vgl. Berliner Straße 12.

(Kreuzung der Berliner Straße)

Nr.53-54
vgl. Berliner Straße 91.

Nr.55
Bauherr und Ausführender des 1905 erbauten viergeschossigen Mietwohnhauses war der Tegeler Bauunternehmer Hermann Valtink. Im kleinen Hofgebäude betrieb der Schlächter-meister W.Becker seine Schlächterei, nachdem er 1906 das Haus erworben hatte.
1939 war hier die Schlächterei von Paul Nuss, die später in den Tile-Brügge-Weg umzog.
1961 gab es hier den Uhren- und Schmuckladen von Dorle Kasper.
Um 2003 befanden sich links das Gas- und Wasserinstallationsgeschäft von Grahlmann, rechts das Damen- und Herrenmodegeschäft „Chic“.

Nr.56
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit rechts gelegenem Seitenflügel ließ 1904 der Kauf-mann Heinrich Braune nach Entwurf des Berliner Architekten Gustav Messling erbauen. 1913 nennt das Adressbuch den Privatier C.Gürgens in Karlshorst als Eigentümer. Zu jener Zeit befanden sich im Hause die Bäckerei A.Keddi, die Fleischerei P.Koch, die Gastwirtschaft von O.Schulz und das Ansichtspostkartengeschäft von Georg Loebell.
Später gab es im Hause die Bäckerei und Konditorei von Franz Ullrich (1950) bzw. Georg Ullrich (1970), „Biba’s Friseurladen“ (1976), „Kinderbasar“ von Mariette Schendel (1984). Um 2003 waren hier ein Geschäft „Hussel-Bestattungen“ und ein Bosch-Elektrogeräte-geschäft.
1985 wurden die Fassade und die Balkone saniert.

Nr.57
Das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel ließ der Ingenieur Peter Lihme bzw. sein Nachfolger Emil Wroblewski 1904 nach Entwurf von Gustav Messling er-bauen. Wroblewski war Gerichtsvollzieher, und seine Frau Alwine Wroblewski betrieb im Hause eine Delikatessenhandlung. 1905 wurde noch ein Werkstattgebäude errichtet.
1929 befand sich im Hause das Optikgeschäft von Emil Jaenicke, das noch dreißig Jahre spä-ter bestand.
Um 2003 waren hier ein Fernsehdienstgeschäft und ein Druckertintendiscountgeschäft zu finden (2003).

Nr.58
Auch dieses viergeschossige Mietwohnhaus mit rechts gelegenem Seitenflügel wurde von Gustav Messling entworfen und 1904 von dem Kontrolleur Hermann Klostermann erbaut. Gemäß dem Adressbuch von 1913 war der Portefeuillehersteller R.Laabs neuer Eigentümer, der in einem der Läden sein Lederwarengeschäft betrieb. 1953 werden das Zigarrengeschäft von Anna Scharlibbe und die Drogerie von M.Wituski genannt.
Um 2003 befand sich links ein Laden, in dem T-Shirts bedruckt oder bestickt werden, rechts „Tonis Haarstudio International“.

Nr.59
Der Zimmerer Hermann Boll erbaute 1906 das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gele-genem Seitenflügel nach Entwurf des damals in Tegel ansässigen Architekten Franz Anger. 1913 führt das Adressbuch den außerhalb Berlins wohnenden Rittergutsbesitzer J.Modler als Eigentümer auf. Damals wohnte im Hause die Musiklehrerin Elisabeth Tadsen.

Nr.60
Der Maurer Max Raufuß und der Zimmerer Hermann Boll errichteten 1906 das viergeschossi-ge Mietwohnhaus mit rechts gelegenem Seitenflügel. Den Entwurf lieferte Franz Anger. 1913 gehörte das Haus dem Buchhändler M.Bachmann, der Brunowstraße 46 wohnte.
Um 2003 befand sich hier ein Geschäft, das Beschriftungen, Stempel, Werbezettel im Kopier-verfahren lieferte. Außerdem befindet sich im Hause eine private Kindertagesstätte des „Kin-derland Freche Kinder e.V.“ (2006).

Nr.61
Das viergeschossige Mietwohnhaus errichtete der in Lichtenberg wohnende Maurermeister Ernst Naumann 1905 nach Entwurf des Berliner Architekten Adolf Zabel. Im Erdgeschoss befand sich lange Zeit eine Gaststätte, so um 1913 die Gaststätte „Fernsprecher“ von Gustav Haneke, um 1925 von Wetzel, um 1930 von Neitzel und um 1937 von Gottemeier. Sie hieß 1948 „Bahnhofs-Klause“, später „Schultheiss-Klause“, 1965 „Zum fröhlichen Zecher“.
Seit 1982 befindet sich in den einstigen Gaststättenräumen die türkische Moschee „Selimiye Camii“, benannt nach der großen Moschee in Adrianopel (Edirne). Der betreibende Kulturver-ein trägt sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Der Geistliche (Mufti) wird vom türki-schen Staat bezahlt. Er übernimmt an vier Wochentagen die religiöse Schulung der Kinder (noch 2012).

Nr.62
Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, das auch den Hausaufgang Buddestraße 11 umfasst, errichtete der Pankower Maurermeister Emil Böttcher 1910 auf eigener Parzelle nach Entwurf des Charlottenburger Architekten Paul Renner.
Im Gebäudeteil an der Buddestraße befand sich um 1913 die Gastwirtschaft von Sternowitz. Im Gebäudeteil an der Brunowstraße rechts ist schon lange ein Friseursalon ansässig, der 1949 von Paul Piper betrieben wurde, 1966 „Salon Ruth“ hieß und sich 2003 „Salon Delia“ nannte (noch 2012).