Gorkistraße Haus-Nr. 2-10

Dieses Grundstück setzt sich aus mehreren früher selbständigen Grundstücken zusammen und bildet heute mit dem Nachbargrundstück Nr.12-20 eine Einheit.

Auf dem ehemaligen Grundstück Nr. 2-4 stand an der Straßenecke das eingeschossige Wohnhaus Berliner Straße Haus-Nr. 100 (siehe dort). 1928 wurde auf dem Gesamtgelände das viergeschossige „Epa“-Haus erbaut, das als „Kepa“-Kaufhaus fortgeführt wurde. Dieses Gebäude riss man Ende 1971 ab.1972 wurde anstelle der bisherigen Bauten ein parallel zur Straße gelegener zweigeschossiger Geschäftshausbau nach Entwurf von Wolfgang Pingel errichtet.

Auf den Grundstücken Nr. 2-6 wurde 1972 das Kaufhausgebäude von „Kepa“,
seit 1978 „Karstadt“, errichtet. Das auf dem Nachbargrundstück Nr. 8-10 im Jahre 1972 erbaute Geschäftshaus riss man 1999 ab und errichtete hier einen Erweiterungsbau des „Karstadt“-Kaufhauses mit dem neuen Seiteneingang.

Auf dem ehemaligen Grundstück Nr. 6 ließ 1908 der Zahntechniker Hermann Becker aus Boxhagen-Rummelsburg ein viergeschossiges Wohnhaus mit Sockelgeschoss, in dem sich Ladenräume befanden, sowie ein auf dem Hof gelegenes Stallgebäude errichten. Im Adressbuch von 1913 ist der Eigentümer Becker, mit Wohnsitz in Reinickendorf, sowie als Mieterin Alice Becker, die im Stallgebäude eine Molkerei betrieb, eingetragen.

1914 nutzte der Böttchermeister Albert Granzow einen Lagerraum als Böttcherwerkstatt. Um 1930 war in den Ladenräumen die Glaserei von Walter Harnau. Die Glasereiwerkstatt befand sich im Hofgebäude.

1953 ist dort der Laden Seifen/Wirtschaftsartikel von Elisabeth Wittmann,
1954 die Filiale der Bäckerei/Konditorei Santüns
und 1957 die „Kaffeerösterei Ernst Praedel KG“,
die1959 mit einer Filiale von „MK-Kaffee“ abgelöst wurde.
1972 riss man die Baulichkeiten ab.

Auf dem ehemaligen Grundstück Nr. 8-10 ließ 1925 Anna Götz, auf dem bisher unbebauten Grundstück, 29 Garagen zur Vermietung an Autobesitzer errichten. Außerdem entstanden Ladenbauten. Frau Götz betrieb hier ihr Geschäft „Spedition, Rollfuhrwesen, Möbeltransporte, Bau- und Ausschachtarbeiten, Tankstelle“. Seit 1934 war ihr Nachfolger Paul Bruchmann.

Folgende Ladeninhaber werden genannt: Fischladen von Städter (1948), Lotterieeinnahme Bonnet (1948), Farben-Stange (1949), Tegeler Weinkeller (1949), Gewürzladen von Hientsch (1953) und Vulkanisierwerkstatt Max Trommer (1955). Bekannt war insbesondere der Gemüseladen von Arthur Grippentrog (um 1960). Einige Tegeler Einwohner erzählten, Grippentrog habe sein Geld im Ofen versteckt und seine Frau habe es beim Feuermachen versehentlich verbrannt. Oder er hat selbst das Feuer gemacht, um seiner Frau nichts zu hinterlassen.