Der Straßenabschnitt Schlieperstraße, zwischen Berliner Straße und dem heutigen Eisenhammerweg, wurde um 1875 angelegt. Damals nach dem Berliner Bankier Eugen Schlieper benannt, der das Gelände 1874, beiderseits der Straße, von den Bauern in Tegel gekauft hatte. Mit Hilfe dieser Straße wurde die Bebauung erschlossen.

Am 28. August 1878 wurde der Bebauungsplan für diesen Straßenabschnitt förmlich festgestellt.
Der östliche Straßenabschnitt von der Berliner Straße bis zur Buddestraße wurde um 1895 bei der Anlegung des Bahnhofsviertels geschaffen.

Eugen Schlieper (1842-1907) war Mitinhaber der „Berliner Disconto-Gesellschaft“, die unter Leitung von Adolph v.Hansemann nach 1870 zur führenden Berliner Großbank geworden war und 1929 mit der Deutschen Bank fusionierte.
Schlieper ist mit seiner Ehefrau und Sohn Gustav auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof in der Großgörschenstraße (Berlin-Schöneberg) beerdigt worden.

 

Schlieperstraße Haus-Nr. 1-2

Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, mit einigen Läden im Erdgeschoss, errichtete 1905 der Bildhauer Paul Lukas nach Entwurf des Architekten Curt Pfennig aus Berlin. Im Adressbuch von 1913 ist hier die Teehandlung F. Stärke verzeichnet. Um 1980 war in dem Eckladen ein Geschäft des Bestattungsunternehmens Hussel ansässig.

Schlieperstraße Haus-Nr. 3

1904 errichtete der Berliner Architekt und Bauunternehmer Gustav Wilhelm Müller
das viergeschossige Mietwohnhaus mit links gelegenem Seitenflügel.
1934 war hier der Betrieb „Schuh-Doctor Friedrich Völker“.

Schlieperstraße Haus-Nr. 4

1905 erbaute das Berliner Baugeschäft Steinbach & Block das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechten Seitenflügel und links gelegenem Werkstattgebäude, auf eigener Parzelle.
Im Adressbuch von 1913 ist das Baugeschäft als Eigentümer aufgeführt und nennt als Ladenmieter den Kolonialwarenhändler J. Kusserow.

Schlieperstraße Haus-Nr. 5

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit einem links gelegenen Seitenflügel, sowie einem an der rechten Grenze befindlichen Werkstattgebäude, wurde 1905, ebenso wie das Nachbarhaus Nr. 4, durch das Berliner Baugeschäft Steinbach & Block auf eigener Parzelle errichtet. Im Adressbuch von 1913 ist das Baugeschäft als Eigentümer aufgeführt 1932 befand sich hier die Wäscherei und Plätterei von Senta Glaap.

Schlieperstraße Haus-Nr. 6 und 7

Beide viergeschossigen Mietwohnhäuser ließ 1908 der Tischlermeister Fritz Walter,
durch das Reinickendorfer Baugeschäft Gustav Alexander, errichten. Das Kellergeschoss ist als Souterrain mit Wohnungen gestaltet.
Das Haus Nr. 6 hat einen rechten Seitenflügel, Nr. 7 einen links gelegenen. Gemäß dem Adressbuch von 1913 gehörten beide Häuser dem Berliner Kaufmann G. Reschke.

Das „Haus Bethel“ der Baptistengemeinde

Im Wohnhaus Schlieperstraße Nr. 7 ist die „Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)“ ansässig. Schon vor 1900 hatten sich einige aus Ost- und Westpreußen zugezogene baptistische Familien zuerst in ihren Tegeler Wohnungen, seit etwa 1905 in gemieteten Räumen des Seitenflügels Schulstraße Nr. 6 getroffen, um Gottesdienste abzuhalten.
Dann zog die wachsende Gemeinde in das ehemalige Tegeler Schulhaus Alt-Tegel Nr. 35, in dem das Adressbuch von 1913 diese als Mieter aufführt. Bald zog die Gemeinde in Mieträume im Hause Brunowstraße Nr. 29 um. 1924 erfolgte der letzte Umzug in Mieträume in der Schlieperstraße.
1994 gaben die Gemeindemitglieder ihren Räumen die Bezeichnung „Haus Bethel“. Am zweiten Juli 2000 begingen die 40 Gemeindemitglieder die Hundertjahrfeier ihrer Tegeler Gemeinde, die dem „Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland“ angehört. Kontakte bestehen zu Baptisten in Südafrika.

Schlieperstraße Haus-Nr. 8

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, ließ 1903 der Privatier Wilhelm Sandt durch den Bauunternehmer Hermann Valtink erbauen.
Um 1910 befand sich hier die Wasch- und Plättanstalt von Auguste Nink. Ab 1913 des Nachfolgers A. Bischoff. Zum gleichen Zeitraum wohnte hier zudem der Architekt Ernst Busse, der Gebäude in Tegel und Heiligensee entworfen hat.

Schlieperstraße Haus-Nr. 9-10
Siehe Berliner Straße Nr. 88.

Schlieperstraße Haus-Nr. 11-12
Siehe Berliner Straße Nr. 15.

Schlieperstraße Haus-Nr. 13

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, ließ 1899 der Kaufmann Hermann Maaß durch Hermann Valtink erbauen.
1910 war der Schlächtermeister Adolf Hoffmann neuer Eigentümer. Diesen später das Adressbuch von 1913 als Rentier bezeichnet. 1910 wurde zudem ein zusätzlicher Laden eingebaut.
Im Adressbuch von 1913 sind aufgeführt: das Hutgeschäft R. Hesse, die Räucherwarenhandlung O. Arendt und der Tabakwarenladen Alexander Werner. 1936 war hier das Herrenartikelgeschäft von Bruno Hermann. 1939 auch die Läden Seifen-Schmidt und Blumen-Jahn.
Im Jahr 2000 befanden sich hier die Läden „Pizza-Express“, „The Malt Whisky Store“ und ein Zeitungs- und Uhrengeschäft. Der Hauseingang führt zu der Passage, durch die man zur Brunowstraße Nr. 52 gelangt.

Schlieperstraße Haus-Nr. 14

Der Tegeler Bauunternehmer Hermann Valtink errichtete 1898 das viergeschossige Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, auf eigener Parzelle zum Verkauf. Das Adressbuch von 1913 führt die Witwe M. Hagen als Eigentümerin auf.
1913 war Ladenmieter die Glaserei Wilhelm Lamprecht. 1974 befand sich hier der Laden von „Hörgeräte-Flemming“, der noch um 2002 bestand.

Schlieperstraße Haus-Nr. 15

Auch dieses Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, errichtete Valtink (siehe Nr. 14) im Jahr 1900. Eigentümer war 1913 F. Schäwel.
Damals bestanden im Hause die Kohlenhandlung P. Schmidt und die Schreibwarenhandlung N. Grünewald. Um 1980 befand sich links der Friseur „Salon Werner“, rechts die Pelzwarenhandlung von Delbrouck, die noch 2012 bestand.

Schlieperstraße Haus-Nr. 16

Dieses Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, errichtete Valtink (siehe Nr. 14) im Jahr 1903, nachdem bereits 1900 ein Stallgebäude in der hinteren linken Grundstücksecke entstanden war. Im Haus bestand um 1913 das Kinematographentheater (Kino) von N. Grünewald (siehe Nr. 15). Seit 1917 war hier das Lebensmittelgeschäft von Clara Quade, das noch in den 1950er Jahren bestand. 1985 gab es einen Büromaschinenladen der Firma Kränzlein. Seit 2008 befindet sich in den Ladenräumen die „Galerie Gafert“. Der Optikermeister Heinz Gafert hatte seit 1995 in den Räumen von „Schmiedecke-Optik“ (Berliner Straße Nr. 1) bis Ende 2007 Ausstellungen von verschiedenen Tegeler Künstler veranstaltet, bevor er seine eigene Galerie in der Schlieperstraße eröffnete. Hier bietet er spezielle Brillen an und veranstaltete Kurse zur Verbesserung des Sehens und der Wahrnehmung. Außerdem werden Meditationen, Vorträge, Autorenlesungen und Kleinkonzerte angeboten.

Schlieperstraße Haus-Nr. 17

Das Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, ließ 1902 der Kaufmann Adolf Mützell durch Hermann Valtink erbauen. Er war beruflich als Häuserverwalter des Unternehmens A. Borsig in Borsigwalde tätig. 1913 bestanden hier die Posamentierwarenhandlung von Emmy Bohnsack und die Konfitüren- und Zuckerwarenhandlung von Antonio Brausewetter.

Im Erdgeschoss rechts befindet sich das Bestattungsgeschäft der „Elise Hoche Bestattungen GmbH“. Im Jahre 1869 war der Tischlermeister Paul Hoche als Teilhaber in ein bestehendes Tischlergeschäft in Velten eingetreten, in dem sowohl Särge als auch Möbel hergestellt wurden.

Um 1910 verlegte er den, inzwischen von ihm allein fortgeführten Betrieb, nach Tegel, Berliner Straße Nr. 17. Indem er das hiesige Geschäft von Wilhelm Rosenthal übernahm. In seinem Laden bot er unter der Firma „Paul Hoche & Co“ Möbel und Polsterwaren, sowie seine Tapezier- und Dekorationsdienste an. Während sich im Nachbarhaus Nr. 18 sein „Sarg-Magazin“ befand.

Um 1915 eröffnete er zusätzliche Geschäftsräume in der Schlieperstraße Nr. 17. Nach seinem Tod 1941 setzte seine Witwe Elise Hoche das Geschäft fort. Die Ladenräume in der Berliner Straße Nr. 17 und 18 wurden bald darauf durch Bomben zerstört.

In der Schlieperstraße Nr. 17 begann Elise Hoche den Neuaufbau des Geschäfts. 1958 konnte sie auf dem gegenüber liegenden Gelände, des kriegszerstörten Hauses Schlieperstraße Nr. 66-67, ein Hofgebäude mit Lagerräumen für ihr Möbelgeschäft errichten lassen. 1968 folgte hier an der Straße ein eingeschossiges Möbelverkaufsgebäude mit 2.500 m² Ausstellungsfläche.

1980 starb Elise Hoche im Alter von 84 Jahren. Die Geschäftsführung des Bereichs Möbelhandel hatte sie ihrer Schwiegertochter übertragen, die sich aus Altersgründen 1980 zurückzog. 1984 wurde der Möbelhandel aufgegeben.

Den Geschäftszweig Bestattungen hatte Elise Hoche sich vorbehalten. Seit 1980 führte ihre Enkelin Marianne Hoche-Kulling, zusammen mit ihrem Ehemann Heinz Kulling, das Bestattungsunternehmen im Haus Schlieperstraße Nr. 17 fort. Hier besteht die „Hoche Bestattungen GmbH“ noch heute (2010).

 

Schlieperstraße Haus-Nr. 18

Das viergeschossige Mietwohnhaus von 1901 gehörte gemäß dem Adressbuch von 1913 G. Wendland. Damals befanden sich hier das Schuhwarengeschäft von O. Seeger, die Herrengarderobenhandlung von H. Krüger und der Friseursalon von J. Konradt.

Das im Zweiten Weltkrieg zu 94 Prozent zerstörte Gebäude wurde 1949 abgeräumt. Anschließend waren hier ein Lagerschuppen und das Holzlager von „Möbel-Hoche“ (Nr. 17) mit einer Einfriedung von 1949.

Das vier- teilweise fünfgeschossige Mehrfamilienhaus ließ Elise Hoche 1953, nach Entwurf des Architekten Walter Labes (Charlottenburg), errichten. Im Erdgeschoss waren Ausstellungsräume von „Möbel-Hoche“. Um 2002 ein Rollladenhandel.

Schlieperstraße Haus-Nr. 19-20

Hier stand ein viergeschossiges Eck-Mietwohnhaus aus der Zeit um 1905, das auch den Hausaufgang Treskowstraße Nr. 19 umfasste.

Eigentümer war gemäß dem Adressbuch von 1913 der Privatier J. Wolff. Im Gebäudeflügel an der Schlieperstraße befand sich damals die Gaststätte von Ch. Schneider. Das Haus wurde 1943 zerstört. Der Schadensgrad betrug 94 Prozent.

Der viergeschossige Wohnhausneubau wurde 1954, nach Entwurf von Henry König (Hermsdorf), errichtet.

Schlieperstraße Haus-Nr. 21
Siehe Treskowstraße Nr. 14.

Schlieperstraße Haus-Nr. 22

Die Grundstückseigentümer Ernst Schmidt und Gustav Franke errichteten 1896, durch Franke selbst, ein zweigeschossiges siebenachsiges Wohnhaus, das vom rechts gelegenen Nachbarhaus durch einen 3 m breiten Bauwich getrennt war.

1900 war der Geflügelhändler Hermann Ruppin Eigentümer des Grundstücks. Er ließ im Erdgeschoss eine Freitreppe einbauen, damit sein Geschäftsraum vom Vorgarten her leichter zu erreichen war. Er ließ auch mehrere Schuppen und Schutzdächer auf dem Hof errichten. Durchschnittlich hielt er 40 Tiere. Hühner, Gänsen, Enten, die auf dem Hof umherliefen.

1904 war der Handelsmann Max Ziegenhirt neuer Eigentümer, der den Vorgartenteil vor dem Ladenschaufenster pflastern ließ. 1913 geriet das Haus unter Zwangsverwaltung. Erwerber war der Mechaniker Oskar Gahl. Der Eigentümer um 1930 hieß A. Vogel.

Das Gebäude wurde 1943 zu 100 Prozent zerstört. Nach Beseitigung der Ruine wurde zur Straße eine Abschlussmauer erbaut. Das Stallgebäude, an der hinteren rechten Grenze, konnte 1949 ausgebaut werden. Hier waren noch 1953 zwei Pferde und drei Schweine untergebracht. Über den Dung beschwerten sich die Nachbarn.

1954 wurde im Obergeschoss des Stallgebäudes eine Wohnung ausgebaut. 1958 wurden an der linken Grenze bis an die Straßenmauer Garagen gebaut. 1982 erfolgte der Abriss.

Das viergeschossige Mehrfamilienhaus, mit ausgebautem Dachgeschoss und zehn Wohnungen, entstand 1983 nach Entwurf von J. Vogel und P. Braun (Berlin).

Schlieperstraße Haus-Nr. 23

Das dreigeschossige Wohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, ließ der Eisendreher Ernst Schmidt 1897 durch Gustav Franke und Gustav Frost erbauen. 1913 war der Tischler G. Schlosser Eigentümer, der hier eine Sargtischlerei betrieb. Die Hausfassade wurde 1977 historisch getreu erneuert.

Schlieperstraße Haus-Nr. 24

Der Kohlenhändler Gottfried Müller ließ 1899 ein viergeschossiges Mietwohnhaus, und ein an der linken Grundstücksgrenze gelegenes Stallgebäude mit Pferde- und Kuhstall nebst Milchkammer, erbauen. Müller betrieb fortan eine Molkerei. Nach Beschwerden des Nachbarn über den, in einer offenen Grube auf dem Hof gelagerten, Kuhdung ließ er 1900 an das Stallgebäude, längs der rückseitigen Grundstücksgrenze, eine neue ausgemauerte Dunggrube anlegen.

1908 hatte Müller einen Hofteil an den Kohlenhändler Wilhelm Dühn verpachtet, der in jenem Jahr an der rechten Grenze eine schuppenartige Überdachung der Kohlen- und Koksladerstätte errichten ließ. Auch die Molkerei wurde nun von Dühn betrieben.

Schon vor 1913 betrieb Gottfried Müller im Vorderhaus-Laden ein Wasch- und Plättgeschäft, dessen Inhaberin um 1935 Caroline Müller war. 1943 brannte das Mietwohnhaus aus. Der Schadensgrad wurde auf 90,48 Prozent festgesetzt. Nach 1945 wurde im Hofgebäude die „Großwäscherei“ von A. Feldt betrieben.

Teile der Ruine wurden 1947 zu Gefahrenbeseitigung entfernt. 1950 waren an der rechten Grenze Garagen erbaut worden. 1957 ließ Feldt die oberen Räume des erhalten gebliebenen Hofgebäudes zu einer Wohnung ausbauen.

1958 wurden die restlichen Ruinenteile im Rahmen des Enttrümmerungsgesetztes öffentlich durch den „Bauhof Kunze“ (Scharnweberstraße Nr. 17-20) abgeräumt. Die hierbei gewonnenen 6.000 Stück Mauersteine und der Schrott von 1 t Gewicht ging in das Eigentum des „Bauhofs“ über.

Seit 1958 betrieb Heinz Begert die „Groß-Wäscherei Feldt“, die er in den 1960er Jahren „Feld-Wäscherei“ nannte. 1973 brach man alle diese Bauten ab.

Das sechsgeschossige Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen entstand 1974 nach Entwurf von Dipl.-Ing. Wolfgang Dommer (Berlin-Zehlendorf).

Schlieperstraße Haus-Nr. 25

Der Kaufmann H. Engel ließ 1899 das viergeschossige Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, durch den Tegeler Maurermeister Hermann Kriegel erbauen.

Engel betrieb hier seine Posamentierwarenhandlung. Außerdem bestand um 1913 ein Seitengeschäft von Frl. Clara Schumann. Um 2002 gab es hier einen Blumenladen und ein Bräunungsstudio.

Schlieperstraße Haus-Nr. 26

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, ließ 1904 der Schankwirt Heinrich Hanuschke durch H. Loewenthal erbauen. In den Läden befanden sich 1913 der Friseursalon von A. Schwefel und das Wurst-Spezialgeschäft von A. Müller.

1958 war hier der Friseursalon Delia. 1962 das Tabakwaren- und Spirituosengeschäft von Paul Thormeyer. 1986 das „Angelhaus Tegel“ welches noch 2002 bestand.

Schlieperstraße Haus-Nr. 27

Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, mit dem weiteren Hausaufgang Medebacher Weg Nr. 10, ließ 1892 der Schankwirt Heinrich Hanuschke durch Hermann Valtink errichten.

Hanuschke, der vorher Kutscher auf Gut Tegel war, betrieb hier seine Gastwirtschaft und war über den Telefonanschluss „Tegel Nr. 36“ zu erreichen. Er verfügte über größere Geldmittel und konnte 1899 das Nachbarhaus Medebacher Weg Nr. 12 sowie 1904 das Nachbarhaus Schlieperstraße Nr. 26 erbauen lassen.

Der 1892 geborene Sohn Bruno Hanuschke war einer der deutschen Flugpioniere. Als 17-jähriger Schlosser war er 1910 während der Flugwoche auf dem Flugplatz (Berlin-)Johannistal als Flugtechniker tätig. Im selben Jahr konstruierte er selbst den Hanuschke-Eindecker mit einem französischen Motor. Und erwarb ohne vorheriges Üben bereits am dritten Flugversuchstag das Pilotenzeugnis.

1911 nahm er mit seinem Flugzeug an verschiedenen deutschen Flugveranstaltungen teil. Am 31. August 1911 beteiligte er sich am Wettflug „Rund um Berlin“, der vom Flugplatz Johannistal auch über den Flugplatz Schulzendorf nordwestlich von Tegel führte. In Johannistal gibt es inzwischen eine Hanuschke-Straße.

In dem Eckhaus befanden sich um 1913 die Schuhmacherei von Heinrich Pietsch, im Gebäudeflügel Schlieperstraße der Zigarrenladen von Minna Neuß und eine Filiale des „Konsum-Vereins für Tegel und Umgebung“.

Im Flügel Medebacher Weg die Eisenwaren- und Küchengerätehandlung von Minna Neuß und die Drogerie Lorenz, genannt „Humboldt-Drogerie“. Später war in der Schlieperstraße eine Buch- und Papierhandlung, im Medebacher Weg ein Weiß- und Wollwarengeschäft.

Der Gebäudeteil Medebacher Weg Nr. 10 erlitt im Zweiten Weltkrieg einen Schaden von 50,5 Prozent, wurde später aber wieder hergestellt.

Um 2002 befanden sich an der Ecke eine Filiale von „Grieneisen-Bestattungen“, in der Schlieperstraße ein Fahrradladen. Außerdem befindet sich im Haus die private Kindertagesstätte des „Hokus-Pokus e.V.“ (2006).

Schlieperstraße Haus-Nr. 28

Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, mit dem weiteren Hausaufgang Medebacher Weg Nr. 9, ließ Auguste Bloßmann 1899 beginnen und Paul Zwiebel zu Ende führen. Den Entwurf fertigte der Architekt G. Laass aus Lichterfelde.

1913 befanden sich im Gebäudeflügel Schlieperstraße das Friseurgeschäft W. Giese und im Flügel Medebacher Weg die Schankwirtschaft von H. Roemer. 1927 war an der Ecke eine „Großdestillation“, zudem die „Elektro-Zentrale Paul Nehring“. Das Eck-Restaurant hieß im Jahr 1953 „Zur alten Quelle“. 1956 „Zum Löwen“. Eine Gaststätte bestand noch 2002.

Schlieperstraße Haus-Nr. 29

Das viergeschossige Mietwohnhaus entstand in mehreren Bauabschnitten. Zuerst ließ der Postbauzeichner Carl Fuchs 1894, durch den Ratsmaurermeister C. Kuhn, ein zwei- und dreigeschossiges villenartiges Wohnhaus errichten.

1898 ließ er zur linken Grenze einen dreigeschossigen Erweiterungsbau anfügen. 1909 ließ er das Gebäude in die heutige Form umbauen und durch einen links gelegenen Seitenflügel erweitern.

Schlieperstraße Haus-Nr. 30

Der Malermeister Louis Rodeike erwarb die 980 m² große Parzelle von Eugen Schlieper und ließ 1891 ein zweigeschossiges Hinterwohnhaus an der rückseitigen Grundstücksgrenze durch den Bauunternehmer Gustav Gallo, sowie ein an der rechten Grenze gelegenes Stallgebäude, errichten. Hier wohnte Rodeike mit zwei Mietern.

1899 ließ er ein viergeschossiges Mietwohnhaus durch Hermann Valtink an der Straße erbauen. Die Baulichkeiten wurden im Zweiten Weltkrieg zu 90 Prozent zerstört. Nach Kriegsende betrieb Gerrit Hartemink in dem als Lagerhaus genutzten früheren Stall sein Gas- und Wasser-Installationsgeschäft.

1950 wurden Notwohnungen im Hinterwohnhaus ausgebaut, die jedoch 1955 vom Bezirksamt Reinickendorf gesperrt wurden. Die Gebäudereste wurden 1956 abgeräumt.

Das viereinhalbgeschossige Mehrfamilienhaus wurde 1956, nach Entwurf von Hans Steinert, erbaut.

Schlieperstraße Haus-Nr. 31

Das zweigeschossige villenförmige Wohnhaus erbaute der Maurermeister Hermann Valtink 1894 für sich selbst und seine Familie. Von hier aus leitete er sein erfolgreiches Bauunternehmen.

Valtink war, in den Jahren 1890 bis 1910, der produktivste Erbauer der Tegeler Mietwohnhäuser. Nachdem er 1888 in Reinickendorf das Haus Scharnweberstraße Nr. 121 errichtet hatte, verlegte er seinen Wirkungskreis nach Tegel und führte hier 1891 das viergeschossige Eckmiethaus Schlieperstraße Nr. 56-57 Ecke Medebacher Weg Nr. 8 aus.

Zwischen 1893 und 1905 folgten die Häuser Berliner Straße Nr. 88 bis 90, 92 bis 94, 98 und 99. Zwischen 1898 und 1903 errichtete er die Häuser Schlieperstraße Nr. 13 bis 17 und 27 (sämtlich 1892), Nr. 30 (1899), Nr. 32 und 33 (1907), Nr. 58 (1894) und Nr. 59 (1895).Sowie weitere Mietwohnhäuser in anderen Straßen wie Am Buddeplatz Nr. 2 bis 4 (1904-06), Medebacher Weg Nr. 1 (1891), Nr. 14/16 (1905) und Nr. 28 (1896).

Er führte das Postgebäude in der Grußdorfstraße Nr. 3 sowie die katholische Kirche am Brunowplatz aus. Da den privaten Bauherren öfter die Baugelder ausgingen, er aber das Geld für die Mauersteine und den Arbeitslohn vorgeschossen hatte, musste er bisweilen die angefangenen Bauten selber als Bauherr übernehmen und die Gebäude für den Verkauf an Geldanleger fertig stellen.

Derartige erzwungene Eintritte von Bauunternehmern, anstelle pleite gegangener Bauherren, kamen damals öfter vor. Daraus folgte, dass Auskunftsstellen eingerichtet wurden, in denen man sich nach der Bonität eines Bauherrn, oder eines Bauunternehmers erkundigen konnte. Valtink starb um 1917.

1939 vereinfachte man die Fassadengestaltung des Hauses Schlieperstraße Nr. 31. Am 26. November 1943 und vierten Dezember 1944 erlitt das Gebäude starke Bombenschäden, so dass der Frontspieß 1949 abgetragen werden musste und das Haus seitdem einen nüchternen Eindruck macht.

Heute befindet sich hier das religiöse Zentrum des Zen-Buddhismus „Takuju-Haus“. Die Inschrift auf der chinesischen Tempeltafel an der Fassade bedeutet: „Der Spiegel des Wassers reflektiert alles klar und rein.“ Betreiber ist die „Rinzai-Weggemeinschaft Mumon Kai Erste Berliner Zen-Gemeinschaft e.V.“ (2008).

Schlieperstraße Haus-Nr. 32 und 33

Das viergeschossige Doppel-Mietwohnhaus ließ 1907 „Frau Maurermeister Minna Valtink“ durch Hermann Valtink erbauen.

Schlieperstraße Haus-Nr. 34

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, ließ der Brunnenmeister August Wegner 1898 durch die Maurer und Architekten Gustav Franke und Wilhelm Blümke erbauen.

1913 gehörte es der Witwe Hulda Meißner. Im Haus betrieb sie ihre Gastwirtschaft. Das Haus erlitt Kriegsbeschädigungen. 1960 wurde der Kieselkratzputz aufgebracht. Inzwischen ist die Fassade rot verklinkert worden (2007).

Schlieperstraße Haus-Nr. 35

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, ließ im Jahr 1900 der Zimmermeister Carl Schwarz, nach Entwurf des Berliner Architekten Paul Hasselbach, erbauen. Um 1913 befand sich hier die Milchhandlung von G. Oestmann.

Schlieperstraße Haus-Nr. 36

Hier errichtete Hermann Valtink 1897 ein Mietwohnhaus, das 1898 und 1913 dem Maschinenfabrikanten Albrecht Schuster gehörte. Und von zehn Mietparteien bewohnt war.

1899 erbaute Valtink auf dem Hof rechts eine Schlosserwerkstatt. Das Wohnhaus wurde im Zweiten Weltkrieg zu 82,9 Prozent zerstört. Das Werkstattgebäude ist erhalten.

Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus mit 14 Wohnungen wurde 1961, nach Entwurf von Joh. Kruschwitz (Berlin-Wittenau), erbaut.

Schlieperstraße Haus-Nr. 37 und 38

Die beiden viergeschossigen Mietwohnhäuser, mit rechts bzw. links gelegenen Seitenflügeln, errichtete 1905 der Baumeister Artur Plath. Das Haus Nr. 37 gehörte 1913 der Witwe L. Paulus in Berlin, das Haus Nr. 38 der Rentière E. Putzke in Charlottenburg. Im letzteren Haus befand sich 1913 die Grünkramhandlung von Bertha Krüger.

Schlieperstraße Haus-Nr. 39

Die Witwe Wilhelmine Behrend ließ 1906 ein viergeschossiges Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, durch das Berliner Baugeschäft Arthur Plath errichten. Zudem ein eingeschossiges Werkstattgebäude für eine Drechslerei an der linken Grenze. 1917 war Eigentümer Christian Kliche. Zehn Jahre später seine Erben.

1927 hatte im Werkstattgebäude F.C. Sasse (Spandauer Straße Nr. 3a) eine Fabrikationsstätte seiner Celluloidwarenfabrik. Außerdem handelte er hier mit Angelgeräten.

1943 brannte das Wohnhaus mit dem Seitenflügel aus. Der Schadensgrad betrug 95 Prozent. 1947 wurde die Ruine abgerissen, der Keller jedoch erst 1954.

Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus errichtete 1955 Hans Steinert auf eigenem Grundstück.

Schlieperstraße Haus-Nr. 40-41

Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, das den Hausaufgang Eisenhammerweg Nr. 13 umfasst, ließ 1906 Wilhelmine Behrend durch Arthur Plath erbauen. 1911 wurden Schaufenster eingebaut. 1913 war hier der Malereibetrieb E. Drössler.

Schlieperstraße Haus-Nr. 42
Existiert nicht mehr, siehe Eisenhammerweg Nr. 15.

Schlieperstraße Haus-Nr. 43
Siehe Eisenhammerweg Nr. 15.

Schlieperstraße Haus-Nr. 44

Das zweigeschossige Wohnhaus, das durch einen Bauwich vom Nachbargebäude getrennt wird, errichtete der Unternehmer F. Rechenberg im Jahre 1888. Jedoch ist die alte Stuckfassade nicht erhalten.

1989 gehörte das Haus dem Rentier Krause in Stralau. Um 1913 A. Baesekow in Berlin. 1904 wurden Stallgebäude und Schuppen an der Grundstücksrückseite hinzugefügt. Um 1910 bestand hier die Mineralwasserfabrik und Flaschenbierkellerei von Friedrich Dühn: „Älteste Tegeler Mineralwasser-Fabrik mit elektrischem Betrieb, gegründet 1908“ (noch 1933).

Heute sieht der abgestuckte Bau kahl aus.

Schlieperstraße Haus-Nr. 45

Hier hatte Ferdinand Servus 1897 ein dreigeschossiges Wohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, durch Hermann Valtink errichten lassen. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, das Grundstück 1953 abgeräumt.

Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus entstand 1955 nach Entwurf von Hans Steinert.

Schlieperstraße Haus-Nr. 46

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit Souterrainwohnungen und zwei Seitenflügeln, ließ 1909 Clara Dubrau durch J. Komoßa und Reinhold Dubrau erbauen.

Schlieperstraße Haus-Nr. 47

Hier stand ein zweigeschossiges Wohnhaus, für das am neunten Oktober 1886 der Schlussabnahmeschein erteilt wurde. Bauherr war der Schuhmachermeister August Rehfeldt. Den Entwurf fertigte der Berliner Architekt A. Lentz.

1898 ließ Rehfeldt einen Klosettanbau anfügen und links im Erdgeschoss einen Laden einrichten. Seit 1901 handelte er hier selbst mit Tabakwaren. 1909 wurde ein größeres Schaufenster für den Laden hergestellt.

1914 ließ der neue Eigentümer Gustav Oestmann einen Pferdestall an der hinteren Grenze erbauen, der später als Werkstatt und Lager genutzt wurde. 1919 war Eigentümer der Milchhändler Hermann Schulz. 1947 befand sich hier das Milch- und Lebensmittelgeschäft von Paul Herke. 1965 von Luise Hagen.

1965 richtete Peter Mehlich in den Räumen einen „Schnell-Imbiß“ ein. 1966 folgte das „Jägerstübl“ von Wilhelm Friedrich, das später von anderen Pächtern betrieben wurde, jedoch 1978 den Namen behielt. 1980 war hier die „Hafen-Schänke“ von Hildegard Eissing.

In den 1980er Jahren stand das Haus jahrelang leer und verwahrloste, bis es 1986 abgerissen wurde.

Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus mit 10 Wohnungen und ausgebautem Dachgeschoss wurde 1987, nach Entwurf von Joachim Vogel (Berlin), erbaut.

Schlieperstraße Haus-Nr. 48

Hier stand ein 1889 an der rechten Grundstücksgrenze erbautes Seitenwohnhaus,das gemäß dem Adressbuch von 1898 dem Formermeister H. Götze, 1913 dem Berliner Kaufmann E. Hörnicke, und um 1929 Robert und Margarete Zimmermann gehörte.

1921 ließ der Eigentümer Robert Zimmermann das Dachgeschoss ausbauen. 1975 erfolgte der Abriss.

Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus, mit acht Wohnungen, wurde 1976 von der „Berliner Eigenheimbau GmbH/Claus GmbH“ nach eigenem Entwurf erbaut.

Schlieperstraße Haus-Nr. 49

Der Zimmermann Hermann Lorenz erwarb 1890 die 750 m² große Parzelle von Eugen Schlieper und ließ im selben Jahr ein zweigeschossiges Wohnhaus, mit einem an der linken Grenze gelegenem Bauwich, errichten. Zudem ein Stallgebäude an der rechten Grenze.

1929 wollte der neue Eigentümer Willi Pfeiffer, der hier ein Warentransportunternehmen betrieb, das Wohnhaus bis an die linke Grenze verlängern lassen,
kam aber nicht zum Bauen.
1932 wurde der Hof an den Kohlenhändler Willi Tolzmann verpachtet, der einen offenen Schuppen und einen Pferdestall errichtete.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Wohnhaus leichte Schäden, war von 1947 unbewohnt und wurde 1948 einschließlich des Außenputzes wieder hergestellt. Das Dachgeschoss wurde mit einer Wohnung ausgebaut. 1973 wurde alles abgerissen.

Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen entstand 1974 nach Entwurf des Berliner Architekten Peter Anders.

Schlieperstraße Haus-Nr. 50 und 51

Die beiden viergeschossigen Mietwohnhäuser ließ 1905 der Rentier Ernst Fischer, nach Entwurf des Architekten Ernst Busse, errichten.

Im Haus Nr. 50 ist im Adressbuch von 1913 die Tabakwarenhandlung von A. Fritz und die Schankwirtschaft von F. Jaenicke, im Haus Nr. 51 die Grünkramhandlung von C. Grandke, angegeben.

Um 1940 war in Nr. 50 eine Geschäftsstelle der „Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV)“ ansässig. Der im Zweiten Weltkrieg teilzerstörte Seitenflügel des Hauses Nr. 50 wurde 1950 wieder hergestellt.

Schlieperstraße Haus-Nr. 52

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, ließ der Wachtmeister Hermann Rollin 1905 durch den Berliner Baumeister F. Meyer errichten.

Um 1913 war im Haus das Seifengeschäft von B. Karge bzw. B. Kießling. 1950 waren die Schuhmacherei Johann Roloff und das Seifengeschäft von Berta Wieprich ansässig. Heute ist kein Laden vorhanden.

Schlieperstraße Haus-Nr. 53

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, errichtete 1909 das Baugeschäft Reinhold und Gustav Hinze auf eigener Parzelle. Nach Entwurf des Berliner Architekten Herbert Loewenthal.

Im Adressbuch von 1913 ist der Leutnant a.D. Hermann Rollin (siehe Nr. 52) als Eigentümer genannt. Und die Grünkramhandlung von O. Thurau sowie die Posamentierwarenhandlung von Anna Klawuhn aufgeführt.

1947 war im Haus die Bäckerei und Konditorei von Eduard Breitkreuz, später von Ziegler. Seit 1969 war im Laden der Ölfeuerungsdienst von Wolfgang Schumacher tätig.

Schlieperstraße Haus-Nr. 54

Auch dieses viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, wurde 1909 von den Gebrüdern Hinze, nach Entwurf von Loewenthal, erbaut (siehe Nr. 53).

1913 war hier die Plättanstalt von E. Hoffmann, 1958 ein Tabakwarenladen. Bis Mitte 1997 bestand im Haus das „Projekt FreiFrau“, das aus der Betreuungsarbeit für allein erziehende Mütter des Diakoniezentrums Heiligensee hervorgegangen war.

Es wurden Beratungen zur beruflichen Orientierung und Existenzsicherung, Wohnungsfragen, verschiedene Kurse und das regelmäßige „Frauenfrühstück“ angeboten. Wegen Kürzung des Landeszuschusses wurde das Projekt aufgegeben.

Schlieperstraße Haus-Nr. 55

Siehe Medebacher Weg Nr. 7. Im Gebäudeflügel Schlieperstraße war um 1913 die Kolonialwarenhandlung G. Schulz.

Schlieperstraße Haus-Nr. 56-57

Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, mit dem weiteren Hausaufgang Medebacher Weg Nr. 8, ließ Albert Krüger 1891 durch Hermann Valtink erbauen. Zusammen mit einem Stallgebäude auf dem – noch heute nicht bebauten – Hofraum in der Schlieperstraße.

Der Schlächtermeister A. Bliesener erwarb das Grundstück und richtete 1892 im Hofgebäude ein Schlachthaus ein, das er 1903 erweitern ließ. Er war unter dem Fernsprechanschluss „Tegel Nr.72“ zu erreichen. Im Gebäudeteil am Medebacher Weg befand sich um 1913 der Tabakwarenladen von A. Reuß.

1936 erhielt das Gebäude neuen Putz. Seit 1964 befand sich im Hofgebäude die Fleischwarenfabrikation von Willy Fränkel bzw. dessen Nachfolger (noch 2012).

Schlieperstraße Haus-Nr. 58

Das dreigeschossige Wohnhaus, zusammen mit einem Tischlerwerkstattgebäude auf dem Hof, erbaute der Maurermeister Hermann Valtink 1894 auf eigener Parzelle. Erwerber war der Tischlermeister H. Paulsch.

1950 war hier der Textilladen von Else Wittmann. Die ursprüngliche Fassade ist nicht erhalten.

Schlieperstraße Haus-Nr. 59

Das ursprünglich dreigeschossige Mietwohnhaus, mit einer im links gelegenen Seitenflügel eingerichteten Backstube, errichtete Hermann Valtink 1895 auf eigener Parzelle zum Verkauf.

Erwerber war der Bäckermeister Louis Schwanz. 1906 ließ er ein Stockwerk aufsetzen. Das Haus ist inzwischen stark umgebaut worden und hat ein ausgebautes Dachgeschoss erhalten.

Schlieperstraße Haus-Nr. 60

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, errichtete 1903 der Zimmermann Wilhelm Schimowsky durch das Tegeler Baugeschäft Gustav Müller.

Um 1938 gab es hier das Weiß-, Woll- und Kurzwarengeschäft von Anna Mahlkow. Ungefähr 1950 das Elektro-, Radio- und Kunstgewerbegeschäft von Hermann Wandrey. 2010 war im Erdgeschoss die „Reederei Unger“ ansässig. Heute ist kein Laden vorhanden.

Schlieperstraße Haus-Nr. 61

Der Berliner Maurermeister Otto Peste erbaute das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel, im Jahre 1899. Gemäß dem Adressbuch von 1913 war der Berliner Kaufmann W. Micke Eigentümer.

Im selben Jahr bestanden hier die Butterhandlung von J. Gusowski und die Gastwirtschaft P. Gutsch. 1933 hieß die von Richard Kühn betriebene Gaststätte „Zur Skat-Klause“. Diesen Namen trug sie noch 2010. In dem rechts gelegenen Ladenraum war 2010 ein Schädlingsbekämpfer ansässig.

Schlieperstraße Haus-Nr. 62

Der Klempnermeister Otto Gendts ließ 1898 ein viergeschossiges Mietwohnhaus, mit einer teilweise roten Ziegelsteinfassade, sowie einem links gelegenen Seitenflügel, durch den Bauunternehmer Georg Roll erbauen. Er betrieb hier sein Gas- und Wasser-Installationsgeschäft.

Seit etwa 1911 gehörte das Grundstück dem Glasermeister Richard Krempkow, der in der Gabrielenstraße wohnte. Im Erdgeschoss befand sich das Tabakwarengeschäft von A. Ackermann. 1933 war hier ein Handarbeitsladen.

Das im Zweiten Weltkrieg zu 89,8 Prozent zerstörte Gebäude wurde nach 1945 beseitigt, das Grundstück 1954 endgültig enttrümmert.

Das viergeschossige Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen entstand 1956 nach Entwurf des Architekten Erich Birkholz (Berlin-Reinickendorf).

Schlieperstraße Haus-Nr. 63
Siehe Treskowstraße Nr. 15.

Schlieperstraße Haus-Nr. 64
Siehe Treskowstraße Nr. 17-18.

Schlieperstraße Haus-Nr. 65

1902 wurde hier ein viergeschossiges Mietwohnhaus, mit dreigeschossigem Seitenflügel an der linken Grenze, erbaut. Gemäß dem Adressbuch von 1913 war die Witwe E. Krüger Eigentümerin.

In jenem Jahr befanden sich hier die Milchhandlung von H. Ohnmacht und das Möbel- und Polsterwarengeschäft von C. Schönfeldt. Das Gebäude wurde 1943 zerstört. Der festgestellte Schadensgrad lag bei 94 Prozent.

Das viergeschossige, später aufgestockte Mehrfamilienhaus, wurde 1955/56, nach Entwurf von Walter Labes (Berlin-Charlottenburg), erbaut.

 

Schlieperstraße Haus-Nr. 66-67

Haus Nr. 66

Der Zimmermeister Ferdinand Nagel erbaute 1905 ein viergeschossiges Mietwohnhaus mit zwei Läden im Erdgeschoss und einem links gelegenen Seitenflügel. An diesem, an der rückwärtigen Grenze, war ein eingeschossiges Werkstattgebäude. 1908 war Eigentümer Edmund Pick. 1912 der Installateur Gustav Strunk.

1906 mietete den Werkstattraum der Klempnermeister Friedrich Netzer. Um 1919 betrieb Erich Strunk hier eine Schlosserei. Er ließ in jenem Jahr an der rückwärtigen Grenze einen Lagerschuppen errichten.

1922 wollte das Unternehmen Laumer & Co in dem Werkstattgebäude Automobilketten herstellen, was ihr wegen zu erwartender Geräuschbelästigung behördlich nicht gestattet wurde. Anschließend zog die Buchdruckerei/Buchbinderei von Otto Kern ein.

Für das 1943 total zerstörte Gebäude wurde ein Schadensgrad von 90 Prozent ermittelt. 1948 brach man die Ruine ab. 1957 erwarb Elise Hoche das Grundstück von Erich Strunk.

Haus Nr. 67

Der Maurermeister Otto Peste erbaute 1900 auf seinem Grundstück ein viergeschossiges Mietwohnhaus mit zwei Läden im Erdgeschoss und einen rechts gelegenen Seitenflügel. An den, bis zur rückseitigen Grundstücksgrenze, ein eingeschossiges Bäckereigebäude mit großem Backofen und Backstube angebaut war.

Peste veräußerte das Grundstück an den Bäckermeister Paul Weishaupt. Gemäß dem Adressbuch von 1913 betrieb E. Reimann die Bäckerei, und es bestand ein Kolonialwarenladen von H. Daske. 1921 war Paul Kränkel Inhaber der Bäckerei.

Um 1928 gehörte das Grundstück Ernst Protz. Ladeninhaber war Max Radelli. 1938 befand sich in einem der Läden die Gaststätte „Zur Skat-Klause“ von Richard Kühn. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Vorderhaus zu 93 Prozent zerstört. Der Seitenflügel mit dem Bäckereigebäude blieb ausgebrannt stehen.

1948 verwendete Heinz Kayser, der Inhaber des „Farbenhauses Tegel“, das ehemalige Bäckereigebäude als Lagerraum für Farben. Die übrigen Ruinen wurden in den nächsten Jahren abgeräumt.

1955 wurde in dem ehemaligen Bäckereigebäude die Polsterwerkstatt von Ewald Christoph betrieben. 1956 veräußerten die Weishauptschen Erben das Grundstück an Elise Hoche.

Das jetzige Mehrfamilienhaus entstand in zwei Schritten. Nachdem Elise Hoche (siehe Schlieperstraße Nr. 17) im Jahr 1958 ein eingeschossiges Hofgebäude an der rückwärtigen Grundstücksgrenze errichtet hatte, um Lagerräume für ihr Möbelgeschäft zu haben, ließ sie 1968 an der Straße ein eingeschossiges Möbelverkaufsgebäude, nach Entwurf von Helmuth Galle, errichten.

Nach der Aufgabe des Möbelhandels 1984 zog ein „Plus-Markt“ (Supermarkt) ein. 1988 ließ ein Bauträger, unter Umbau des Ladengebäudes, dieses zum fünfgeschossigen Mehrfamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss, nach Entwurf von Peter Träger (Berlin), aufstocken.

Das Gebäude enthielt 25 Wohnungen und einen „Real-Discount“-Selbstbedienungsladen im Erdgeschoss. Das Lagergebäude auf dem Hof wurde gleichzeitig abgerissen. 2010 bestand im Erdgeschoss an der Straße „Tupline Sportfahrwerke, Stoßdämpfer, Gewindefahrwerke, Sportfedern“.

Schlieperstraße Haus-Nr. 68

Der Zimmermeister Carl Schwarz ließ 1901, durch den Maurermeister Otto Peste (siehe Schlieperstraße Nr. 67), ein viergeschossiges Mietwohnhaus, mit links gelegenem Seitenflügel, sowie mit einem an diesen angebauten eingeschossigen Werkstattgebäude errichten. Erwerber war der Fabrikant Ernst Protz. Die Schaufenster der beiden Läden im Erdgeschoss ließ er 1910 vergrößern.

Im Adressbuch von 1913 sind folgende Ladeninhaber eingetragen: die Drogerie von G. Capadrutt und die Grünkramhandlung von Marie Mehlhorn. 1927 ließ Protz das Werkstattgebäude in eine Automobilgarage umbauen. 1943 brannte das Haus einschließlich des Seitenflügels aus. Der Schadensgrad wurde auf 93 Prozent festgesetzt. Die Ruine wurde 1947 abgebrochen.

1951 entstand zunächst ein eingeschossiger Ladenflachbau mit drei Läden. Mit einer Fahrschule und einem Seifenladen. 1953 wurden über diesem Flachbau drei Obergeschosse mit acht Wohnungen, nach Entwurf von Hans Steinert, aufgesetzt.

Im Erdgeschoss befand sich ein Spezialgeschäft für Sportauszeichnungen, in dem man auch Stempel und Schilder bestellen konnte. Das Geschäft wurde 1925 von Bratke senior gegründet und war von 1937 bis 1967 in der heutigen Bernstorffstraße ansässig.

Seit 1971 war Horst Bratke der Inhaber. In seinem 150 m² großen Laden vertrieb der gelernte Graveur Pokale aus versilbertem Messing. Auch billige Modelle aus beschichtetem Stahl oder Kunststoff, sowie Medaillen, Plaketten, Ehrennadeln und Zierteller.

Mit einer im Hofgebäude aufgestellten Gravurmaschine wurden die von den Kunden bestellten Widmungen eingraviert (Berliner Morgenpost vom 27.11.2000). Abnehmer waren Sportvereine aller Art. Auch Kegler- und Anglervereine. Selbst bei Kneipenturnieren im Skat oder Schach wurden Pokale als Siegerpreise vergeben.

Jährlich wurden etwa 10.000 solcher Auszeichnungen der verschiedenen Arten verkauft. Zum 30. Juni 2010 wurde das Geschäft, wegen des hohen Lebensalters des Inhabers, geschlossen.

Schlieperstraße Haus-Nr. 69-70

Die beiden viergeschossigen Mietwohnhäuser mit Seitenflügeln ließ 1899 der Dreher Ernst Schmidt, nach Entwurf des Berliner Architekten Paul Hesselbach, erbauen.

1913 sind im Adressbuch in Nr. 69 die Gastwirtschaft A. Kasten und die Brennmaterialienhandlung G. Müller, in Nr. 70 der Friseurladen O. Schurwanz eingetragen. Auch der Tegeler „Consum-Verein“ war hier ansässig.

Ernst Schmidt betrieb hier um 1920 eine Kohlenhandlung und fuhr die bestellten Kohlen selbst mit zwei Pferden aus. 1930 war im Haus Nr. 70 eine Filiale der „Otto Reichelt GmbH“ (Lebensmittel). Die Gaststätte im Haus Nr. 69 wurde 1935 von Ida Christmann und 1938 von Gerda Wolff betrieben.

Auch heute ist hier noch eine Gaststätte „Alte Tegeler Bierstube“ (1980), die 2010 „El Faresinho“ hieß. In Nr. 70 bestand ein Friseursalon (1980). 2010 gab es rechts das Tiergeschäft „Märkischer Zoo“ und links „Friedas Fahrschule“ Die historische Fassade ist nicht vorhanden.

Schlieperstraße Haus-Nr. 71-72
Siehe das Eckgrundstück der Feuerwehr Berliner Straße Nr. 16.

Schlieperstraße Haus-Nr. 73
Siehe Berliner Straße Nr. 86-87.

Schlieperstraße Haus-Nr. 74

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit zwei Seitenflügeln, wurde 1902 von dem Berliner Baugeschäft Menzel & Caspar auf eigener Parzelle erbaut. 1919 gehörte es der Witwe Alexander in Berlin.

Im Zweiten Weltkrieg beschädigten Bomben fünf Wohnungen im dritten Obergeschoss, die nach 1950 instandgesetzt wurden. Im Erdgeschoss befindet sich seit 2002 die Orthopädieschuhhandlung „Pro Pedes“.

Schlieperstraße Haus-Nr. 75

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit zwei Seitenflügeln, wurde ebenfalls 1902 von dem Berliner Baugeschäft Menzel & Caspar errichtet und gehörte 1913 dem Pianofortefabrikanten G. Mahler.

Um diese Zeit bestanden hier eine Milchhandlung von Emma Langenhagen und eine Filiale des „Beamten-Wirtschaftsvereins zu Berlin“, den die Bevölkerung als „Beamten-Konsum“ bezeichnete.

1925 gab es im Haus ein Zigarrengeschäft, das noch nach 1955 bestand. 1961 ein Friseurgeschäft (um 1980 Friseur Knopf).

„Hotel Tegeler Hof“

Seit 1985 bestand hier die kleine familiär geführte Hotelpension garni (d.h. ohne Verpflegung) mit acht Gästezimmern und Bierstube. Gegründet wurde die Einrichtung von Hanne Weiner, der als Fußballspieler für den SC Tegel, dann 1972 bis 1978 als Bundesligaspieler bei Hertha BSC, und 1979 bis 1982 bei Bayern-München, sowie 1982 bis 1984 als Spieler bei Chicago Sting tätig war. Er leitete die Hotelpension bis 2003, die in seinem Sinne fortgeführt wurde. Im Adressbuch „Wegweiser aktuell“ ist das Hotel letztmalig 2006 aufgeführt.

Auffällig ist der historisch erhaltene Fassadenstuck. Er zeigt über der Hauseingangstür einen Doppeladler, der sich auf einen ringförmig gewundenen Drachen stürzt. Die Balkone des Obergeschosses wurden 1960 entfernt.

Schlieperstraße Haus-Nr. 76

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit hohem Souterraingeschoss und zwei Seitenflügeln, erbaute 1909 der Maurermeister und Bauunternehmer Ferdinand Böttcher auf eigener Parzelle. Gemäß dem Adressbuch von 1913 war Eigentümer der Zahntechniker F. Heide, der in der Berliner Straße Nr. 96 wohnte.

Um 1919/20 gab es im Haus ein von Paul Handke betriebenes Kino. Früher bestanden im Souterrain Läden. Ein Spielwarenladen (1947), ein Obstladen (1948) und ein Glas-, Porzellan- und Wirtschaftsartikelgeschäft (1950). 1989 war hier die Sanitär- und Bauklempnerei Pernol-Braun.

Schlieperstraße Haus-Nr. 77 und 78

Die beiden viergeschossigen Mietwohnhäuser, mit rechts (Nr. 77) bzw. links (Nr. 78) gelegenem Seitenflügel, ließ 1905 der Bildhauer Paul Lucas, nach Entwurf von Curt Pfennig (Berlin), errichten. 1913 gehörte das Haus Nr. 77 Ch. Treumann. Nr. 78 dem Zahntechniker P. Ziekow (Alt-Tegel).

Im Haus Nr. 78 wurde links eine Bäckerei mit Backofen eingerichtet. Das Adressbuch von 1913 nennt die Bäckerei A. Hümmer. 1961 baute man die Bäckerei in Wohnräume um.

Zudem war im Haus Nr. 78 um 1932 der Feinkostladen von Gertrud Klage, 1950 mit der Nachfolgerin Wally Dietz und 1965 der Milchladen von Willy Czygan. Heute sind keine Läden mehr vorhanden.

Schlieperstraße Haus-Nr. 79

Das viergeschossige Mietwohnhaus, mit rechts gelegenem Seitenflügel und links gelegenem Werkstattgebäude, errichtete 1904 der Bauunternehmer Gustav Wilhelm Müller (Berlin) nach Entwurf des Berliner Architekten Gustav Messling. Erwerber war der Kaufmann Wilhelm Tarun.

Im Adressbuch von 1913 ist die Witwe Fliesbuch in Glogau als Eigentümerin genannt. Im Erdgeschoss rechts bestand zeitweise ein Restaurant.

Schlieperstraße Haus-Nr. 80

Das viergeschossige Eck-Mietwohnhaus, mit dem weiteren Hausaufgang Buddestraße Nr. 7 und einem zweigeschossigen Stall- und Remisengebäude auf dem Hof, ließ der Bildhauer Paul Lucas 1905 durch Curt Pfennig & Co (Berlin) erbauen.

Im Eckladen befanden sich von Anfang an Gaststätten. Um 1913 die Schankwirtschaft von H. Sorrer. 1939 das „Sportler-Heim“ des Wirts Rudolf Kulicke. 1953 des Wirts Kurt Burnitzki.