Veranstaltet von der Arge Geschichtsforum Tegel

Anlässlich der 700-Jahr-Feier Tegels soll mit den zehn Führungen durch die Geschichte unseres Ortsteils insbesondere neuen Einwohnerinnen und Einwohnern ein Einblick in ihre Wohnumgebung gegeben werden. Aber selbst Alteingesessene können oft noch viel Neues erfahren.

Dorf Tegel: Die Reihe beginnt mit der Gründung des Dorfes und erläutert, wie Tegel über Jahrhunderte von der Landwirtschaft geprägt war. Das schloss eine wechselvolle, oft verheerende Geschichte nicht aus, seien es drastische Erhöhungen von Abgaben und Dienstverpflichtungen, seien es Verheerungen durch Kriege. Erst die allmähliche Aufhebung der Feudalordnung in Preußen erleichterte die Lage der Bauern. Als sie schließlich Grund und Boden für Schießplatz, Wasserwerk, Strafanstalt, Gaswerk und Wohnbebauung verkaufen konnten, ging es steil aufwärts. Aber das war dann schon das Ende der Landwirtschaft und des Dorfes als Produktions- und Lebensgemeinschaft.

Fließ, Forst und Mühle: Von Beginn an bildete das Fließ die Grenze der Dorfgemarkung gegenüber der Gemeinde Heiligensee. Die Wassermühle gehörte wohl schon immer zum Dorf, während das Waldgebiet nordwestlich des Tegeler Sees als zu Heiligensee gehörig behandelt wurde. Erst mit der Ausgliederung eines Vorwerks, beziehungsweise kleinen Gutes bei der Mühle entstand ein neuer Akteur zwischen Heiligensee und Tegel, der zudem noch die Mühle erhielt – eine wichtige Einnahmequelle für das nicht mit Leibeigenen ausgestattete kleine Gut. Die Kurfürsten und später die Könige nutzten ihren Wald als Jagdrevier.

Der Schlossbezirk: Mit der Zuordnung der Mühle zum Gut Schlösschen Tegel etablierte sich auch ein gewisser Gegensatz des Gutes zum Dorf, der sich auch in wiederkehrenden Streits über Fischfangrechte und über Zahlungen des Schlosses für die Dorfschule zeigte. – Der Humboldtvater brachte das Gut wirtschaftlich voran; aber richtig aufwärts ging es im Schlossbezirk – ähnlich wie im Dorf – erst mit dem Verkauf von Grundstücken und der Bebauung von Parzellen mit Villen, sowie der Errichtung von großen luxuriösen Einrichtungen wie dem Restaurant Kaiserpavillon und dem KurhausTegel, beide nach zähen Auseinandersetzungen mit dem Bezirk um 1976 abgerissen.

Der Spuk in Tegel: Unter dem abergläubischen König Friedrich Wilhelm II. konnten ansonsten in die Defensive gedrängte aufgeklärte Menschen bei der Aufklärung des Spuks in Tegel einen wichtigen Punktsieg erringen. Allerdings gönnte Johann Wolfgang von Goethe seinem Erzfeind Friedrich Nicolai diesen Erfolg nicht und verfälschte das Geschehen in seinem Faust, in dem er Nicolai unter Bezug auf den Spuk in Tegel der Lächerlichkeit preisgab: „Wir sind so klug, und dennoch spukt`s in Tegel.“

Infrastruktur für Berlin: Schon früh lagerte Berlin seine flächenfressenden Infrastruktureinrichtungen ins Umland aus, zumal dort die Grundstückspreise niedrig waren, beginnend 1828 mit dem Schießplatz in der Jungfernheide, für den die Tegeler Bauern gegen Entschädigung auf Hüterechte verzichten mussten. Auch der Verkauf von Grund und Boden für ein städtisches Wasserwerk wurde für die Bauern ein gutes Geschäft. An der Fernstraße nach Hamburg und an der Kremmener Bahn verkehrsgünstig gelegen, errichtete Berlin hier die Königliche Strafanstalt. Für den Bau des damals größten Gaswerks des Kontinents erwies sich vor allem die Nähe zum Tegeler See als entscheidend: Auf dem Wasserwerk brachten Schiffe den Rohstoff Kohle heran.

Borsig kommt: Für Borsigs Ansiedlung waren beide Verkehrsverbindungen entscheidend, der Wasserweg und die Eisenbahn. Die Großindustrie brachte einen brachialen Strukturwandel nach Tegel. Die Borsigs stellten ein modernes Werk auf die „grüne Wiese“ und entwickelten es ständig weiter – nicht nur zum zeitweise weltweit zweitgrößten Lokomotivproduzenten. Der Erste Weltkrieg bescherte Borsig einen gewaltigen Boom, und selbst nach der Niederlage verdienten die Borsig noch an den Reparationen – bis sie ihr Werk finanziell in den Abgrund steuerten.

Ausflugsboom am Tegeler See: Schon früh zog es Betuchte in die Naturidylle am Tegeler See, in den Wald und zum Humboldt-Schloss. Ausflüge mit dem Dampfer bildeten dann die nächste Attraktion. Mit der Entwicklung der Verkehrsmittel (Pferdebahn, Straßenbahn) konnten sich auch die Ärmeren einen Ausflug „ins Jriene“, eine Landpartie leisten. Biergärten mit hunderten von Sitzplätzen, Ausflugsdampfer und Vergnügungslokale am See- und am Havelufer bedienten den Trend „Mit Kind und Kegel auf nach Tegel!“

Neu-Tegel und der Tile-Brügge-Weg: Mit der Expansion des Borsigwerks stieg der Bedarf an Wohnungen: Östlich der Bahngleise plante die Gemeinde ein ganz neues Stadtquartier. Als erstes Gebäude errichtete sie mitten in Kornfeldern das Gymnasium, eine Bildungsburg. Aber richtig bebaut wurde Neu-Tegel hier erst in der Weimarer Republik – mit Wohnungen als Alternative zur Mietskaserne in den Innenstadtbezirken: drei- bis viergeschossig mit Licht, Luft und Sonne. Im Tile-Brügge-Weg zeigen solide Häuser in Blockbauweise, aber mit großen Innenhöfen, dass es schon in der Kaiserzeit gute Wohnarchitektur gab. In Nr. 97 fand das letzte Treffen der Widerstandsgruppe Mannhart statt.

Die Baugenossenschaft Freie Scholle: Als Bau-, Produktions- und Konsumgenossenschaft geplant, vergaß die Freie Scholle nie, Wohnraum für Ärmere zu schaffen, selbst wenn es nicht die ganz Armen waren. Häuser aus fünf Bauepochen machen den äußeren Reiz der Siedlung aus, der innere drückt sich in einem besonderen Zusammenhalt der BewohnerInnen bis heute aus, der sich auch im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zeigte.

Die IBA-Häuser am Tegeler Hafen: Trotz U-Bahn-Anschluss 1958 verlor Tegel zu Mauerzeiten mit dem Niedergang Borsigs und der Schließung seines Hafens seine Funktion als wichtiges Zentrum im Nordwesten Berlins. Um so wichtiger war die Umgestaltung des Hafengeländes im Zuge der Internationalen Bauausstellung 1985/87 mit postmodernen Bauten; Stararchitekten durften sich austoben und schlugen ein Kultur- und Freizeitzentrum vor, das Tegel zum Zentrum des Bezirks gemacht hätte. Verwirklicht wurde allerdings nur die traumhafte Humboldt-Bibliothek.

Termine und Treffpunkte:

24.04.: Am Ursprung: Der alte Dorfkern – Treff: Alt-Tegel, hinter der Kirche

08.05.: Fließ, Forst und Mühle – Treff: Eingang zum Medical Park, An der Mühle 2

22.05.: Der Schlossbezirk: Gegenpol zum Dorf – Treff: Gabrielenstr./Zufahrt zum Schloss

05.06.: Ein berühmter Spuk – Von Tegel in den „Faust“ – Treff: Alt-Tegel 43, Seniorenfreizeitstätte

19.06.: Schießplatz, Wasserwerk, Gaswerk, Gefängnis – Infrastruktur für Berlin – Treff: Bernauer Str./Seidelstr.

03.07.: Borsig kommt! Die Reste des Werks – Treff: U-Bahnhof Borsigwerke, am Borsigtor

14.08.: Ausflugsboom am Tegeler See – Treff: Wilkestr. 1-5, Hafenbar

28.08.: Neu-Tegel und der Tile-Brügge-Weg – Treff: Eschachstraße/Tile-Brügge-Weg, Humboldt-Gymnasium

02.10.: Eine frühe Genossenschaft: Die Freie Scholle/Gast: J. Hochschild – Treff: Waidmannsluster Damm 77, Landhaus Tomasa

16.10.: Postmoderne in Tegel – Die IBA 1984-87 – Treff: Humboldt-Bibliothek, Karolinenstr. 19

Jeweils Sonntag, 14 Uhr – Eintritt frei – Info: 437 45 207

vfl

Zum 6. Empfang für Reinickendorfer Künstler und Künstlerinnen in die Humboldt-Bibliothek unter dem Titel „Elf stellen sich vor“ lud die Bezirksstadträtin für Schule, Bildung und Kultur Katrin Schultze-Berndt (CDU) ein.

Elf Künstler, die in Reinickendorf im Künstlerhof, dem Kunstzentrum Tegel-Süd sowie der Atlier-Etage Alt-Reinickendorf arbeiten, präsentierten einen kleinen Einblick in ihre Werke. Die vertretenen Künstlerinnen und Künstler Marion Angulanza, Christian Buchloh, Beate Hoffmeister, Cathy Jardon, Petra Lehnardt-Olm, Mateo Cohen Monroy, Zuzanna Schmukalla, Heiko Sievers, Sarah Straßmann, Viktoria Volozhynska sowie Elmar Zimmermann präsentieren exemplarisch je ein bis zwei Kunstwerke ihres Schaffens in der Humboldt-Bibliothek.
Der Ehrengast, Prof. Dr. Dr. Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz stellte dar, dass Berlin mit dieser seit 1957 gegründeten Stiftung über eine der weltgrößten Kunstsammlungen verfüge und berichtete über die Entwicklung des Humboldtforums und den Neubau für die Kunst der Klassischen Moderne.

Die Künstler nutzten die Gelegenheit, Gespräche zu führen, Netzwerke zu knüpfen und zu verstärken und zukünftige Projekte zu besprechen. „Ich freue mich, dass elf Künstlerinnen und Künstler ihre Werke präsentieren. So erhalten die Reinickendorferinnen und Reinickendorfer einen kleinen Einblick in die Künstlervielfalt des Berliner Nordwestens.“ so Katrin Schultze-Berndt

Die Ausstellung „Elf stellen sich vor“ kann bis zum 17. Mail 2016, von Montag bis Freitag 11 bis 19 Uhr und Samstag 11 bis 16 Uhr, in der Humboldt-Bibliothek, Karolinenstraße 19, 13507 Berlin, besichtigt werden. Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.graphothek-berlin.de oder unter der Telefonnummer 030 404 40 62

Bildquelle: BA Reinickendorf

 

Eine Wanderausstellung mit Portraits und Erzählungen von Geflüchteten um 1945 und heute an über 15 Orten in Reinickendorf im Zeitraum 12. Mai bis 30. September 2016

Eröffnung am 12. Mai, um 18 Uhr im Humboldt-Gymnasium in Tegel

„Was mir nicht gefällt? Dass die Leute nicht wertschätzen, wie gut es ihnen geht. Und sich über harmlose Flüchtlingszahlen aufregen oder sich aufhetzen lassen. Dabei vergessen sie, dass ihnen das auch passieren kann! Da wird man echt wütend.“ (Ivana Wahren)

Flucht ist derzeit ein allgegenwärtiges Thema. Aber sind Menschen nicht schon immer geflüchtet – vor Krieg, Verfolgung und Katastrophen? Und sind die persönlichen Schicksale, die hinter jeder einzelnen Fluchtgeschichte stehen, uns nicht näher, als wir glauben? Kennen viele von uns nicht Fluchtgeschichten aus dem eigenen Familien- und Bekanntenkreis?

Die Ausstellung „HEIMAT-LOS – Menschen auf der Flucht“ stellt acht Menschen und ihre Schicksale vor, die um 1945 und heute nach Berlin gekommen sind: Dorothea Bühring, Nawid A., Ruth Winkelmann, Norbert Leipe, Ivana Wahren, Omar Kalaa, Christine Oesten und Ali Abdi Ige. Fotos, Lebenswege und Zitate zeigen, dass Flucht und die Suche nach Schutz ein fester Bestandteil unserer allgemeinen und oft auch persönlichen Geschichte sind.

Von Mai bis September wird die Ausstellung an mehr als 15 Orten in Reinickendorf gezeigt.

Unterstützt wird das Projekt als Schirmherrin von der bekannten Schauspielerin Petra Zieser („Linie 1“).

Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, den 12. Mai 2016, um 18 Uhr, in der Aula des Humboldt-Gymnasiums (Hatzfeldtallee 2–4, 13509 Berlin-Tegel) statt.

Musikalisch begleitet wird die Eröffnung vom Duo Arvio (Johanna und Magdalena Walesch), es gibt eine kurze Lesung von Ruth Winkelmann aus dem Buch „Plötzlich hieß ich Sara: Erinnerungen einer jüdischen Berlinerin 1933-1945“ und Streetdance zum Thema Flucht von einer Tanzgruppe aus dem Centre Talma. Zur Ausstellung wird zudem eine Installation mit Objekten der „Reinickendorfer Lichtergalerie“ gezeigt.

Ausstellungsdauer: 13. Mai bis 8. Juni 2016.

Weitere geplante Ausstellungsorte sind Bibliothek am Schäfersee und Ev. Kirchengemeinde Lübars (beide 12.5.–8.6.), ViertelBox / Gesobau, Ev. Matthias-Claudius-Kirchengemeinde Heiligensee und Ottfried-Preußler-Grundschule (alle drei Orte 9.6.–29.6.), Hermann-Schulz-Grundschule, Ev. Hoffnungskirchengemeinde Neu-Tegel und Centre Talma (alle drei Orte 30.6.–20.7.) Fontane-Haus (Sept.) u. a.

„HEIMAT-LOS – Menschen auf der Flucht“ ist eine Initiative von Burchardt Immobilien und Freunden, realisiert mit Kirschendieb & Perlensucher Kulturprojekte in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeauftragten des Bezirksamtes Reinickendorf, Oliver Rabitsch.
Idee, Konzeption & Organisation: Regina Burchardt, Sabine Wolf, Oliver Kirchgessner, Oliver Rabitsch, Florina Limberg, Sebastian Teutsch
Interviews, Texte & Gestaltung: Florina Limberg, Sebastian Teutsch
Weitere Informationen: www.heimatlos-berlin.de

Am Mittwoch, den 20. April kamen sie in Hermsdorf freudig erwartet an: die Wasserbüffel sind wieder da. In dieser Saison beweiden sechs anderthalbjährige Jungbullen (Ochsen mit einem Gewicht von 400 bis 450 kg etwa) aus der Zucht von Herrn Querhammer die Wiesen im Fließtal.

Unter dem Jubel einer begeisterten Kindergartengruppe und begleitet von interessierten Anwohnern, der Presse und den zuständigen Vertretern des Bezirksamtes Reinickendorf, ließ Bezirksbürgermeister Balzer eigenhändig die  Jungtiere aus dem  Transporter.

Die „Enno – Herde“ ist dieses Jahr in Spandau, da dort die Fläche  größer ist und die Gruppe durch den Zuwachs zu groß für das Gelände in Hermsdorf ist. Unser kleiner Hermsdorfer („Hermann“) Peppone ist derzeit noch bei seiner Mutter.

Eine Erweiterung der Jungbullengruppe in Hermsdorf ist nicht ausgeschlossen, hängt jedoch davon ab, wie sich die Vegetation hier entwickelt und ob die Weiden im Bereich zur Jugendherberge im Verlauf der nächsten Wochen trockener werden. Zurzeit stehen sie zu stark unter Wasser infolge der vielen Regenfälle und des Wasserstaus im Fließ durch den Biberbau, was dann auch das spätere Umsetzen der Tiere erschweren könnte.

Die Jungbullen haben sich gut eingelebt und genießen das Schlammbad in ihrem Wasserloch. Das Projekt Wasserbüffel im Tegeler Fließtal wird weiterhin vom Nabu und auch vom Gabriele-von-Bülow-Gymnasium betreut und begleitet.

Nette Nachbarn haben sie auch, das Waldkauzpaar hat drei Junge, die langsam flügge werden. Ihr piepsendes Rufen hallt in der Dämmerung durch das Fließtal.

Text und Fotos maas/tegeler-ansichten.berlin ©

Weitere Informationen zum Thema Waldkauz und „Waldkauz Ästlinge“ beim Nabu, BUND, Wikipedia

Gabriele-von-Bülow Gymnasium
http://gvb.wasserbueffel.square7.de/

Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=cERrm2VRCZs
https://www.youtube.com/watch?v=x2pu3Bs8U5E
https://www.youtube.com/watch?v=b9Lt-aH65I0
https://www.youtube.com/watch?v=XcHf5EwUt9U
https://www.youtube.com/watch?v=VlQdZ_ZTiOk

 

Gottes sind Wellen und Wind;
Ruder aber und Steuer,
und dass Ihr den Hafen gewinnt, ist Euer.

Mit diesem alten deutschen Seefahrerspruch als Motto der Predigt weihte Matthias Brühe, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Tegel, am Donnerstag, den 14. April 2016 um 11 Uhr 15 das neue Schaufelrad-Flusskreuzfahrtschiff MS ELBE PRINCESSE der französischen Reederei CroisiEurope in Berlin Tegel am Flusskreuzfahrtterminal an der Greenwich-Promenade.
Anke Rehlinger, Wirtschaftsministerin des Saarlandes, und Jean-Claude Tribolet, französischer Gesandter in Deutschland, waren die Taufpaten, die dem Schiff, seiner Besatzung und den Fahrgästen allzeit gute Fahrt und „immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“ wünschten.

2Was Pfarrer Brühe in seiner Taufpredigt betonte, war die Bedeutung des Schiffes einerseits als Mittel der Lebensfreude der Menschen, die darauf ihren Urlaub verbringen und andererseits als Mittel zum Erwerb des Lebensunterhaltes der Schiffsbesatzung (der hoffentlich ebenfalls mit Freude verbunden ist). So bringt das Schiff, die Arbeit(enden) und das Leben darauf die Menschen zueinander, begegnen sich verschiedene Kulturen auch auf der weiteren Reise in andere Länder, und auf diese Weise kann das Miteinander, die Verständigung und das Verständnis unter den Menschen gefördert werden.  Zugleich ist es ein schönes Zeichen, dass dieses französische Schiff in Deutschland gesegnet wurde und die Zusammenarbeit ein Symbol für das Miteinander der Menschen (nicht nur) in Europa – einem Europa, das sich zurzeit in unruhigem Fahrwasser befindet. In diesem Sinne passt das alte Seemannsmotto besonders gut –  wir sitzen letztlich alle im selben Boot.

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Von links nach rechts: Kommandant Krajewski, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, der französische Gesandte Jean-Claude Tribolet, Pfarrer Brühe sowie die elsässischen Reeder Christian Schmitter und Lucas Schmitter

Die beiden tschechischen Kapitäne, Martin Myklín (Kommandant) und Karel Bulka, führen das Schiff im Wechseldienst sicher durch die Wellen der Flüsse während der Kreuzfahrt.

Herr Krajewski, oberster Kommandant des Kreuzfahrtschiffes, ließ die Gäste einen Blick ins „Allerheiligste“ werfen, das Steuerhaus, und beantwortete die interessierten Fragen der Ministerin.

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Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger im Gespräch mit Kommandant Krajewski im Steuerhaus

Deutsch-französische Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich Tourismus

Gute Fahrt allzeit für die MS ELBE PRINCESSE wünschten auch Anke Rehlinger, Wirtschaftsministerin des Saarlandes, und Jean-Claude Tribolet, französischer Gesandter in Deutschland, als Taufpaten für das neueste Flusskreuzfahrtschiff von CroisiEurope. Beide betonten die Verbundenheit und gute Zusammenarbeit der Länder und die große Bedeutung des Tourismus sowohl als wichtiger Wirtschaftsfaktor als auch als Mittel der Verständigung und Annäherung im Zusammenleben der Menschen. Frankreich ist immer noch eines der begehrtesten Tourismusziele und kann jährlich annähernd 250000 internationale Gäste auf seinen Flüssen, dem längsten Wasserstraßennetz Europas, begrüßen. Bei steigender Nachfrage profitieren davon auch anliegende Ortschaften, wobei Landschaftspflege und –schutz wichtige Aspekte auch im Tourismus sind.

Von Tegel aus wird das jüngste Mitglied der Flotte ab sofort zu seinen Kreuzfahrten über die Elbe und Moldau bis nach Prag starten. Die Jungfernfahrt des Flusskreuzschiffes mit den ersten Kreuzfahrtgästen dauert vom 20. bis zum 29. April.

Ein Erlebnis besonderer Art auf Flusslandschaften zum Träumen: der Elbe, der Moldau und dem Elbe-Havel-Kanal mit dem großen Reichtum der deutschen Kulturlandschaft! Dem Fluss der Elbe folgend werden Höhepunkte deutscher Geschichte und Kultur unter anderem in Potsdam, Magdeburg, Wittenberg, Dresden und Meißen erlebbar.

Dank seiner überschaubaren Größe wird das Flusskreuzfahrtschiff direkt in den Zentren der historischen Städte anlegen können. Die Lutherstadt Wittenberg gehört ebenso zum Programm wie das für sein Porzellan bekannte Meißen und das Elb-Florenz Dresden. Ausflüge führen nach Potsdam und in das Elbsandsteingebirge. Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist die Goldene Stadt Prag mit ihren Brücken und Türmen. Die neuntägigen Reisen zwischen der deutschen und der tschechischen Hauptstadt werden über die ganze Saison bis Ende Oktober angeboten.

 

Informationen zum Schaufelrad-Flusskreuzschiff
MS  ELBE PRINCESSE

4Mit der MS ELBE PRINCESSE bringt die französische Reederei erstmals ein Schaufelrad-Kabinenschiff auf diese Strecke. Die historische Antriebsform ermöglicht einen geringen Tiefgang und macht die Elbe damit auch bei niedrigem Wasserstand befahrbar.

Das Flusskreuzfahrtschiff wurde in St. Nazaire, im Nordwesten Frankreichs an der Mündung der Loire, von der Industrie-Gruppe Neopolia Marine gebaut. Zu dieser Gruppe gehören über 40 regionale Zulieferunternehmen der angrenzenden Großwerft STX France. Das Schiff ist aus zwei einzelnen Blöcken gefertigt und mit zwei Schaufelrädern am Heck ausgestattet, die auch eine Durchfahrt bei sehr schmalen Schleusen ermöglichen.

Mit einer Länge von 95 Metern und einer Breite von 10,5 Metern bietet das Schiff Platz für 80 Passagiere. Die 40 geräumigen Kabinen verfügen über Klimaanlagen, Heizung, einen Flatscreen, Radio und Safe. Neben einem Restaurant befindet sich ein großzügiger Barbereich mit Tanzfläche an Bord. Das Panorama können die Gäste vom großen Sonnendeck aus genießen.

5Am 10. Februar wurde die MS ELBE PRINCESSSE „Huckepack“ an Bord des Schwergut-Dockschiffes SUPER SERVANT 4 aus Frankreich nach Hamburg gebracht und am Kronprinzkai – Kreuzfahrtterminal Steinwerder – fünf Tage später ausgedockt.
Von Hamburg aus fuhr die MS ELBE PRINCESSE am 17. Februar eigenständig nach Wittenberge weiter und legte dort am
22. Februar an. Im Nedwighafen lag das Schiff 25 Tage angedockt    für letzte Ausrüstungsarbeiten und technische Abnahmen und erhielt von der französischen Reederei CroisiEurope die vollständige Ausstattung. Am 17. März verließ das Schiff den Hafen von Wittenberge und fuhr über Tangermünde, Magdeburg und Dresden nach Berlin Tegel, wo es am 12. April 2016 gegen Mittag am Flusskreuzfahrtterminal an der Greenwich Promenade anlegte. Die feierliche Schiffstaufe fand am 14. April 2016 statt.

 

Über CroisiEurope

CroisiEurope mit Sitz in Straßburg, ein Familienbetrieb in dritter Generation mit 40-jährigem Jubiläum 2016, gehört mit aktuell 44 Schiffen zu den größten Flussreedereien Europas. Mehr als 50 Routen auf über 20 Flüssen, darunter z.B. die französische Rhône und Seine, aber auch der Guadalquivir in Spanien  und der Douro in Portugal hat der Spezialist im Programm. Die Kreuzfahrten werden in Deutschland exklusiv von dem Saarbrücker Reiseveranstalter Anton Götten vertrieben und finden als deutschsprachige Vollcharter statt. Zu jeder Kreuzfahrt wird auch eine organisierte Busreise angeboten. Die französische Lebensart an Bord, die internationale Küche von elsässischen Spitzenköchen und das spannende Landausflugsprogramm zieht pro Jahr über 200 000 Passagiere auf die Schiffe der Reederei CroisiEurope.

123Internationale Reiseunternehmen und Presse aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Norwegen, Spanien und den USA nahmen als Gäste an der dreitägigen Kreuzfahrt mit Galaabend zur Schiffstaufe teil. Anwesende Gäste aus dem Bezirk Reinickendorf waren: Herr Grondtke und Herr Garbrecht von der Stern und Kreis Schifffahrt GmbH und Frau Maaß für das Stadtteilmagazin Blickpunkt Tegel.